Hallo Roland,
Danke schonmal für Deine Erklärungen. Falsches Evangelium + Verfluchen wäre also der Verlust des Heils.
Ich hab trotzdem noch mehr Fragen dazu:
Was ist denn, wenn jemand es gar nicht merkt, dass er ein falsches Evangelium predigt? Die Menschen sind ja heute sehr überzeugt von dem, was sie verkündigen, und meinen, dass sie das Richtige tun.
Ein Beispiel: Jemand meint, er sei zwar aus Gnade errettet, müsse aber ein bestimmtes Maß an Heiligkeit erreichen, um aufgenommen zu werden in den Himmel. Also im Prinzip, dass bestimmte Werke zwangsläufig dazugehören. Glauben + Werke also als Heilsnotwendigkeit. (nicht verwechseln mit Werken aus dem Glauben heraus, als Frucht des Glaubens, sondern UM sich den Himmel zu verdienen). Derjenige ist Christ, wiedergeboren und glaubt nach wie vor an die Erlösung durch den Herrn Jesus. Wenn doch nun faktisch der Glaube allein rechtfertigt aus Gnade, wie kann dann ein falsches Evangelium vom Segen Gottes trennen und denjenigen dann in den Feuersee bringen? Oder IST das dann noch kein anderes Evangelium? ... Man könnte es ja auch einfach so sehen, dass derjenige, der an den stellvertretenden Sündentod Jesu glaubt, aber eben meint, er selbst müsse auch eine gewisse Heiligkeit erreichen, sich halt mehr Arbeit macht als andere, denn im Grunde meint er es ja gut. Er will alles richtig machen, um für Gott annehmbar zu sein. Ich meine jetzt hier die Herzenshaltung und nicht die Tatsache, dass wir derart verdorben sind, dass wir es NIE schaffen können, vor Gott aus uns selbst heraus annehmbar zu sein. Aber Gott sieht ja das HERZ an und die Motivation.
Anderes Beispiel: Jemand verkündigt, dass Jesus nach Seiner Kreuzigung erstmal drei Tage lang in der Hölle von Satan gequält wurde, bis Gott, der Vater, irgendwann sagte: "Nun ist es genug" und Jesus da "rausholte". ... Das ist ein seltsamer, außerbiblischer Zusatz zum Evangelium. Ist das dann schon ein anderes und stellt es denjenigen unter einen solchen Fluch?
Ich meine jetzt also solche, die sich nicht von Christus lossagen, sondern weiter Christus verkünden, aber mit Zusätzen, die nicht in der Bibel stehen. Sie verlassen sich ja trotzdem noch auf den Herrn Jesus als ihren Retter, und sie meinen, dass sie das Richtige tun. Wenn es nun so ist, dass ein Kind Gottes allenfalls DANN wirklich abfallen kann, wenn es sich bewusst von Christus lossagt, dann müsste zwangsläufig auch ein falsches Evangelium nicht verdammen, solange derjenige immer noch an Christus glaubt. Denn ein Christ HAT ja Vergebung aller Sünden, solange er glaubt und hofft.
Oder trennt einen so eine falsche Verkündigung sofort von Gott und zwar so lange, bis man Buße getan hat?
Wenn man also sagt, dass ein Christ, der z.B. in Ehebruch lebt, trotzdem errettet wird, wenn jetzt die Entrückung käme (oder derjenige stirbt), ohne dass er Raum zur Buße hatte, weil er noch im Vollrausch ist oder so, dann müsste dieses falsche Evangelium ja anders gewertet werden als alle anderen Sünden, wenn es eine sofortige Abtrennung vom Heil bewirkt.
Hm, ich hoffe, ich konnte meine Fragen irgendwie verständlich machen. Ich finde das Thema recht verzwickt, vor allem auch, weil viele ja gar nicht merken, dass sie was anderes verkünden. Und es stellt sich auch die Frage, was genau ein anderes Evangelium ist, wie sehr man es verfälschen muss, um verflucht zu werden. Und wie ist das, WENN man nun verflucht wurde. Hat man dann noch die Möglichkeit der Buße? Es handelt sich ja nicht um die Lästerung des Geistes.
Entschuldige, wenn das etwas konfus ist. Vielleicht fällt Dir ja trotzdem noch mehr dazu ein.
Liebe Grüße,
Nicole