Teil 5:
8. Sollte Gott gesagt haben?
a) Bibelkritik - Der Angriff Satans auf das Wort Gottes.
Die Wiederbringungslehre ist genau besehen eine äußerst gefährliche Art der Bibelkritik. Sie zieht das Wort Gottes und das Wort unseres Erlösers Jesus Christus in Zweifel, setzt es menschlicher Beliebigkeit aus und wird dabei im Grunde genommen zur Lüge gemacht. Es war schon immer das Bestreben der Schlange, Gottes Wort zu verdrehen und als unglaubwürdig darzustellen, um den Menschen zu Fall zu bringen, ihn von der Gemeinschaft mit Gott zu trennen. Dies ist auch heute noch sein erklärtes Ziel. Es gibt kein automatisches „Versetztwerden“ in die Herrlichkeit Gottes am Ende der Zeiten, es gibt keinen anderen, zweiten Weg zur Errettung, als allein der Glaube an das Opfer unseres Herrn Jesus Christus, auch wenn dies Satan auf vielfache Weise den Menschen nahe bringen will.
Jeder, der an der Bibel Abstriche macht oder hinzufügt was nicht geschrieben steht, ist im Grunde genommen ein Mensch, dem das Wort Gottes nicht ausreicht. Er meint Gottes Wort nachbessern zu müssen, die vom Geist Gottes inspirierten Schreiber der Bibel nach seiner eigenen Erkenntnis und Denkweise zu ergänzen oder korrigieren zu müssen. Dies ist die Methode Satans, der sich über Gott erheben wollte!!
Nach dem biblischen Bericht vom Sündenfall erleben wir bei dieser Begebenheit den frontalen satanischen Anschlag auf die Wahrheit des göttlichen Wortes.
Das Einfallstor für seinen gerissenen Vorstoß war das erste Menschenpaar im Paradies. Es war ein unmittelbarer Angriff auf den allmächtigen Schöpfer und Erhalter dieser ganzen Welt und Seinen Plan der Erlösung.
Satan trug durch seine Lüge die Bibelkritik direkt ins Paradies und in die Herzen von Adam und Eva und fand rasch fruchtbaren Boden. Diese Kritik an Seinem Wort reicht seither ununterbrochen durch die ganze Menschheitsgeschichte bis in unsere Gegenwart hinein, ja ist heute zu einer mächtigen Flut angeschwollen die nicht nur die ganze säkulare Welt, sondern auch schon viele Gläubige in Kirchen und Gemeinschaften erfasst hat und immer mehr an Einfluss gewinnt. Das Wort Gottes hat vielfach auch in evangelikalen Kreisen nur noch teilweise den richtigen Stellenwert.
b) Die Realität und Folgen der Sünde
Wie uns die Bibel lehrt und wir täglich selbst an uns sowie der gesamten Gesellschaft feststellen können, war der Sündenfall ein außergewöhnlicher und bedeutsamer Triumph für Satan, den Widersacher Gottes. Die ganze Schöpfung wurde in dieses abgrundtiefe Verhängnis hineingezogen; seither leidet sie unter dem Fluch der Sünde, ja, die ganze Welt liegt im Argen.[282]
Wir lesen, wie Satan in Gestalt der Schlange das Wort Gottes in Zweifel zieht. „Ja, sollte Gott wirklich gesagt haben“? Meint ER denn das wahrhaftig so ernsthaft mit dem Sterben? So grausam und erbarmungslos kann doch Gott nicht sein! „ER ist doch ein Gott der grenzenlosen Liebe!“ Diese Äußerungen sind uns sicher auch heute nicht unbekannt. Der andere Aspekt ist, dass angezweifelt wird, ob Gott tatsächlich das Beste für den Menschen wollte, oder ob Er, so wie es auch heute noch Viele denken, uns keine Freude gönnt und alles vergällen will.
Satan verspricht den Menschen, zu werden wie Gott, er sichert ihnen die Unabhängigkeit von ihrem Schöpfer zu, er kommt dem Menschen gleichsam mit der Bibel, aber mit einem lügenhaft veränderten, nur teilweise richtigen Wort Gottes in der Hand entgegen. Wahrheit mit Lüge vermischt, so wie es auch bei der Versuchung Jesu in der Wüste geschah.
Was er im Grunde jedoch bietet und bewerkstelligt, ist am Ende die schreckliche Zerstörung des physischen wie auch des geistlichen Lebens. Er schafft es dadurch, die Menschen von Gott zu trennen und sie mit der gesamten Schöpfung ins Verderben zu reißen. Er ist in der Tat der Mörder und Lügner von Anfang an.[283] Satan hat durch seine listigen und trügerischen Worte unermessliches, ja tödliches Verderben in die Herzen der Menschen eingesenkt. Gott, der den Tod des Menschen vorhergesagt hat[284] wurde von ihnen keinesfalls ernst genommen. Satan verdrehte und verfälschte Gottes heiliges Wort und fand bei Adam und Eva offene Ohren und Herzen. Dies ist Satans tödliche List. Den trügerischen Versprechungen Satans schenkten sie mehr Vertrauen als dem Herrn. Die Stimme des Betrügers, der Schlange, bekam bei ihnen größere Geltung als das Wort Gottes. Gott, der Herr selbst wurde dadurch zum Lügner gemacht.
Sein wie Gott; wissen was gut und Böse ist! Sterben? Nein – „ihr werdet bestimmt nicht sterben“. Wenn das kein verlockendes Angebot war! Wie schnell ist doch der Mensch willens, auch wenn er Gott, Jesus kennt, auf die Stimme des Widersachers zu hören. Auch wir selbst stehen immer wieder in der Gefahr, dem Zweifel und Ungehorsam zu Seinem göttlichen Wort in uns Raum zu geben! Nicht ohne Grund hat uns der Herr gelehrt zu beten: ... „Und führe uns nicht in Versuchung“ ...[285]
Tatsächlich schien es ja, als ob es Gott mit der Androhung des sofortigen Todes wohl doch nicht so folgenschwer gemeint haben könnte; ist doch dieser angedrohte Tod nicht unverzüglich mit der totalen Auslöschung der menschlichen Existenz sichtbar eingetreten. Es hat allerdings noch nicht einmal eine Generation gedauert, bis offenbar wurde, welch furchtbare Zerstörungen die Sünde, der Unglaube und Ungehorsam, im Inneren des Menschen angerichtet haben - bis der Tod wirklich sein erstes Opfer, nämlich Abel gefunden hatte.
Satan gebrauchte für diese schreckliche Mordtat an Abel dessen eigenen Bruder Kain. Die Sünde – das Böse musste sich nicht erst langsam in einer Art Evolution entwickeln, sie war sogleich nach dem Sündenfall voll ausgereift und mit all ihren erschreckenden Auswirkungen real vorhanden. Das war der physische, der sichtbare Tod. Bis heute erleben wir diesen Todesfluch in millionenfacher und erschreckender Weise. Niemand ist davon ausgeschlossen. Dies ist die bittere, für jeden erkennbare und allgegenwärtige Grundwahrheit.[286] Gott sagte jedoch schon vorher klar und eindeutig was Er vom Menschen erwartete:
1Mo 2,16-17 Und Gott der HERR gebot dem Menschen und sprach: Du sollst essen von allen Bäumen des Gartens; aber von dem Baum der Erkenntnis des Guten und des Bösen sollst du nicht essen; denn welchen Tages du davon issest, musst du unbedingt sterben!
Realität ist, dass im Augenblick des Ungehorsams als Folge unmittelbar der »geistliche Tod« eingetreten ist. Dieser war und ist für menschliche Augen freilich nicht sichtbar. Dennoch ist dieser geistliche Tod eine in der Bibel fest und an vielen Stellen bezeugte Gegebenheit.[287] Die schwerwiegende Auswirkung dieses geistlichen Todes war die Trennung des Menschen von Gott dem Herrn, der Verlust des ewigen Lebens, der Zerbruch der ungetrübten Gemeinschaft mit Ihm. Anstatt ungetrübte Liebesgemeinschaft – Trennung, anstelle dem grenzenlosen Vertrauen zu Gott – die Furcht vor Ihm, statt ewiges Leben in Harmonie mit dem Schöpfer – der leibliche und ewige Tod, anstatt im Segen Gottes zu leben, erhielten die Menschen den tödlichen Fluch.[288] Nun stehen und leiden seither alle Menschen unter dieser Last, dem Zorn Gottes:
Röm 1,18 Denn es wird offenbart Gottes Zorn vom Himmel her über alle Gottlosigkeit und Ungerechtigkeit der Menschen, welche die Wahrheit in Ungerechtigkeit besitzen;
Röm 2,5 Aber nach deinem verstockten und unbußfertigen Herzen häufst du dir selbst den Zorn auf den Tag des Zorns und der Offenbarung des gerechten Gerichtes Gottes,
Kol 3,6 ... um welcher Dinge willen der Zorn Gottes kommt über die Söhne des Ungehorsams;
Joh 3,36 Wer an den Sohn glaubt, hat ewiges Leben; wer aber dem Sohn nicht glaubt, { nicht gehorcht} wird das Leben nicht sehen, sondern der Zorn Gottes bleibt auf ihm.
Dieser Zorn Gottes gehört also auch zu den Folgen des Ungehorsams.
Der ganze göttliche „Heils – und Rettungsplan“ liegt dieser Realität eines doppelten Todes zugrunde. Alle Menschen seit Adam sind von Geburt an geistlich tot. Diese Grundwahrheit bezeugt uns die Schrift. Nur durch eine Neu- und Wiedergeburt, durch den Glauben an den Sohn Jesus Christus, den gekreuzigten und vom Tode auferstandenen und wiederkommenden Herrn, wird uns das neue Leben als Gabe Gottes geschenkt.[289] Wer von neuem geboren, wie es die Schrift sagt, stirbt nur den leiblichen Tod; der vom Geist gezeugte Mensch erleidet keinen zweiten Tod, da der Leben schaffende Geist Gottes der in ihm wohnt, selbst unsterblich ist. Anders die nicht an Jesus Gläubigen. Sie müssen den zweifachen Tod erleiden, so wie es die Schrift sagt.
Offb 20,6 Selig und heilig ist, wer teilhat an der ersten Auferstehung. Über diese hat der zweite Tod keine Macht, sondern sie werden Priester Gottes und Christi sein und mit ihm regieren tausend Jahre.[290]
Offb 20,14 Und der Tod und das Totenreich wurden in den Feuersee geworfen. Das ist der zweite Tod, der Feuersee.
Offb 21,8 Den Feiglingen aber und Ungläubigen und Gräulichen und Mördern und Unzüchtigen und Zauberern und Götzendienern und allen Lügnern wird ihr Teil sein in dem See, der von Feuer und Schwefel brennt; das ist der zweite Tod.
Wenn in der Vergangenheit und in unseren Tagen immer wieder Leute auftreten die den zweiten, den ewigen Tod leugnen und auf die abermalige Gelegenheit der Toten einer Hinwendung zu Jesus, oder auf die Möglichkeit einer „Stufenweisen Weiterentwicklung“ im Jenseits verweisen, so müssen wir auch hier anführen: " Sollte Gott wirklich gesagt haben "? Hier wird also Gottes unumstößliches Wort erneut, gerade sogar von so manchen „Frommen“ in Zweifel gezogen, der Kritik menschlicher Vernunft und Überlegung, dem eigenen Wunschdenken, oder sogar besonderer Offenbarungen über die Schrift hinaus, unterworfen. Das Wort Gottes bedarf jedoch niemals einer Ergänzung und Erweiterung, ganz gewiss aber auch keinerlei Einschränkungen![291] Sein Wort ist ohne alle Einschränkung vollkommen!!
Paulus war dazu berufen, Sein Wort zur Vollkommenheit zu bringen, das heißt, Er hat ihm das Geheimnis Seines Willens, Seinen Plan offenbart.
Eph 1,9 Denn Gott hat uns wissen lassen das Geheimnis seines Willens nach seinem Ratschluss, den er zuvor in Christus gefasst hatte.[292]
Kol 1,25 ... deren Diener ich geworden bin nach der Verwaltung Gottes, die mir in Bezug auf euch gegeben ist, um das Wort Gottes zu vollenden: {Eigentlich voll zumachen, auf sein Vollmaß zu bringen}
Apg 20,27 Denn ich habe nichts zurückbehalten, dass ich euch nicht den ganzen Ratschluss Gottes verkündigt hätte.
Was Gott in Seinem Wort gegeben hat, reicht also aus, um den Weg der Errettung eindeutig und klar zu erkennen. Sein Wort ist auch kein unvollkommenes Stückwerk, der Ergänzung bedürftig. Gottes Wort ist niemals unvollkommen. Alle Ergänzungen - und klingen sie dem Ohr noch so wunderbar und erhaben – sie sind wertlos und führen in die Irre.
1Kor 13,9 Denn wir erkennen stückweise,[293] und wir prophezeien {O. weissagen; wie Kap. 14,1+3} stückweise; (aus Teilen)1Kor 13,10 wenn aber das Vollkommene[294] gekommen sein wird, so wird das, was stückweise ist, weggetan werden.[295]
c) Der Weg in das Reich Gottes - Wiedergeburt
In Joh. Kap. 3 wird uns unmissverständlich dargelegt, was die Bedingungen sind um das Reich Gottes zu sehen und in das Reich Gottes einzugehen:
Joh 3,3 Jesus antwortete und sprach zu ihm: Wahrlich, wahrlich, ich sage dir, wenn jemand nicht von neuem geboren wird, so kann er das Reich Gottes nicht sehen!
Joh 3,5 Jesus antwortete: Wahrlich, wahrlich, ich sage dir, wenn jemand nicht aus Wasser und Geist geboren wird, so kann er nicht in das Reich Gottes eingehen!
Joh 3,6 Was aus dem Fleische geboren ist, das ist Fleisch, und was aus dem Geiste geboren ist, das ist Geist.
Mk 10,15 Wahrlich, ich sage euch: Wer das Reich Gottes nicht empfängt wie ein Kind, der wird nicht hineinkommen.
Der „nicht Wiedergeborene“ kann also die Herrlichkeit weder sehen, noch kann er in das Reich Gottes eingehen und hineinkommen.
Diese Worte aus dem Mund unseres Herrn Jesus Christus sind eindeutig, sie in Zweifel zu ziehen bedeutet im Grunde genommen den Herrn als Lügner, Sein Wort als nicht der vollen Wahrheit entsprechend, darzustellen.
Was bedeutet diese Wiedergeburt, wie geschieht das?
Hes 36,25 Gott spricht: Ich will reines Wasser über euch sprengen, dass ihr rein werdet; von aller eurer Unreinigkeit und von allen euren Götzen will ich euch reinigen.
Hes 36,26 Und ich will euch ein neues Herz geben und einen neuen Geist in euch legen; ich will das steinerne Herz aus eurem Fleisch wegnehmen und euch ein fleischernes Herz geben;
Hes 36,27 ich will meinen Geist in euch geben und will solche Leute aus euch machen, die in meinen Satzungen wandeln und meine Rechte beobachten und tun.
Tit 3,5 ... hat er - nicht um der Werke der Gerechtigkeit willen, die wir getan hätten, sondern nach seiner Barmherzigkeit - uns gerettet durch das Bad der Wiedergeburt und Erneuerung des heiligen Geistes.
1Petr 1,23 als die da wiedergeboren sind nicht aus vergänglichem, sondern aus unvergänglichem Samen, durch das lebendige und bleibende Gotteswort!
Nichts anderes als das will uns Jesus mit seinem Wort sagen:
Offb 21,5 Und der auf dem Thron saß, sprach: Siehe, ich mache alles neu! Und er spricht: Schreibe, denn diese Worte sind wahrhaftig und gewiss!
Auch das deutet auf eine Neugeburt, durch Sein Wort gezeugt, durch Sein Blut gewaschen und rein gemacht, durch den Glauben an Sein Wort gerettet.
Joh 1,13 welche nicht aus dem Geblüt, noch aus dem Willen des Fleisches, noch aus dem Willen des Mannes, sondern aus Gott geboren sind.
Jak 1,18 Nach seinem Willen hat er uns erzeugt durch das Wort der Wahrheit, damit wir gleichsam Erstlinge seiner Geschöpfe seien.
Sollten wir Jesu Wort, der von sich bezeugt dass ER die Wahrheit ist, zur Lüge herabwürdigen??
Jesus: Wahrlich, wahrlich,
ich sage dir, wenn jemand nicht
aus Wasser und Geist geboren wird,
so kann er nicht
in das Reich Gottes eingehen!
Joh 3,5
9. Gibt es für die Toten nochmals eine Gelegenheit zur Umkehr?
Umgang mit den Totengeistern.
a) Leiblicher Tod - ewiger Tod.
Wir konnten nun feststellen, der leibliche Tod ist eine konkrete Tatsache, warum sollte dann der geistliche, ewige Tod weniger real, nur zeitlich begrenzt sein? Sollte Gott seinen Fluch etwa nicht in dieser Weise gemeint haben? Er, welcher die Wahrheit ist, belügt uns doch niemals!!.
In unseren Tagen begegnet uns nun diese oben erwähnte Bibelkritik auch in so manchen Kreisen, die sich überdies als besonders bibeltreu bezeichnen und den Anschein erwecken, allein das Wort Gottes gelten zu lassen. Diese Tatsache macht die ganze Angelegenheit für viele Gläubige, die sich nicht entschieden an das Wort halten, die alles gutgläubig und ungeprüft von ihren Lehrern[296] aufnehmen, besonders gefährlich. Sehr häufig sind das sogar hochgeschätzte Namen in der „frommen Welt“. Paulus ermahnt uns:
Röm 12,2 Und seid nicht gleichförmig (nicht angepasst) dieser Welt, sondern werdet verwandelt durch die Erneuerung eures Sinnes, dass ihr prüfen möget, was der gute und wohlgefällige und vollkommene Wille Gottes ist.
In diesem Vers werden die Voraussetzungen aufgezeigt, die uns überhaupt einmal in die Lage versetzen auf rechte Art und Weise prüfen zu können. Der Weg führt über die Buße, die Neugeburt durch seinen Geist und den Gehorsam zu seinen Weisungen. Deshalb:
Eph 5,10 ... prüfet, was dem Herrn wohlgefällig ist.
1Jo 4,1 Geliebte, glaubet nicht jedem Geiste, sondern prüfet die Geister, ob sie aus Gott sind; denn viele falsche Propheten sind in die Welt ausgegangen.
b) Gibt es eine zweite Chance für im Unglauben Verstorbene?
Ein drittes, allerdings sehr wenig in die Öffentlichkeit gedrungenes, kaum beachtetes, aber doch äußerst schwerwiegendes Element innerhalb der Allversöhnungslehre, ist das Denken und der Glaube so mancher dieser Lehrer und ihrer Anhänger, dass die „Unselig Verstorbenen“ als Totengeister um uns her sind und diese das Evangelium nach ihrem Tod noch hören und aufnehmen können, so dass sie schlussendlich in das Paradies, ins Himmelreich eingehen können.[297] „Geistbegabten“ Seherinnen und Sehern[298] erscheinen sichtbar die Totengeister als dunkle Schatten und geben sich ihnen als bestimmte, schon verstorbene Personen zu erkennen.[299]
Vielfach sollen es solche sein, die in ihrem Leben ein schreckliches Verbrechen vollbracht haben. Diese Totengeister erscheinen oft in dämonischer Gestalt, als Spuk - und Poltergeister, geben sich selbst als Verstorbene, nach Erlösung dürstende Geister, bewegen und zerstören Gegenstände, belästigen und quälen diese „Sehenden Menschen“ auf das Schrecklichste.
Häufig sind es Frauen, denen diese Spukgestalten bevorzugt erscheinen, ja, sie bringen diese Frauen nicht selten sogar bis an den Rand des Todes.[300]
Manche dieser Medien fallen in Trance und machen mit ihrem Leitgeist oder anderen Geistern Reisen zu fernen Planeten im Sonnensystem, ja sogar zur Sonne, wo die Totengeister jetzt angeblich wohnen und von schon abgeschiedenen Glaubenszeugen, aber auch von antiken Philosophen wie Sokrates, oder Dichtern wie Goethe, gelehrt und weitergeführt werden. Swedenborg z.B. beschrieb ausführlich seine Besuche in der Totenwelt, im Himmel und in der Hölle. Seine Erfahrungen wurden viel beachtet und hatten große Auswirkungen unter anderem auf Oetinger, Oberlin, Jung - Stilling, Goethe, Schiller, Blumhardt und andere.
Diese „Glaubensväter“ also, hatten Umgang mit den Totengeistern, predigten ihnen nachts in der Kirche oder auch im Freien unter Bäumen, beteten für ihre Erlösung, redeten mit ihnen und dergleichen mehr. Die Totengeister, so wird berichtet,[301] werden dann mit der Zeit immer heller und lichter, erfassen mehr und mehr die Gnade, bis sie dann so weit zubereitet sind, dass sie in die Herrlichkeit Gottes eingehen können um dann nicht mehr erscheinen zu müssen. Dabei verbietet die Bibel, das lebendige Wort Gottes, ganz entschieden jeglichen Umgang mit den Toten. Es ist erschütternd, mit welcher Ignoranz diese „Glaubensväter“ sich über Gottes Weisungen hinweggesetzt haben und dies auch noch heute bei so manchen der Fall ist.
Ausführlich hat sich auch der bekannte, schon verstorbene Evangelist Dr. Gerhard Bergmann mit diesem Thema auseinandergesetzt. In seinem Buch, »...und es gibt doch ein Jenseits «, will er mit Hilfe vieler okkulter und spiritistischer Geschehnisse, die er untersucht und kommentiert hat beweisen, dass doch tatsächlich ein Jenseits existent ist. Dazu braucht Bergmann ca. 300 Seiten! Als ob uns das Wort Gottes nicht genügend Tatsachen und Beweise liefert. Ohne Hemmungen lässt er hier Spiritisten und Okkultisten zu Wort kommen, wie C.G. Jung und auch Thomas Mann, der seine Teilnahme an einer spiritistischen Sitzung beschreibt. Hellseherinnen, wie die Amerikanerin Jane Dixon fehlen auch nicht unter seinem „Beweismaterial“. Dies ist für mein Empfinden ein äußerst fragwürdiges und gefährliches Unterfangen. Bergmann schwelgt geradezu in den okkulten Erlebnissen seiner beschriebenen Fälle, die er breit und ausführlich darstellt. Bemerkenswert ist, dass auch er die Dämonen einmal als gefallene Engel, andererseits auch als abgeschiedene, ruhelose, gottwidrige Menschen ansieht. Kommentarlos übernimmt er die Ausführungen Blumhardts, dass die Totengeister Erlösung suchen und auch erhalten.[302]
Bergmann beruft sich in seinem erwähnten Buch auch auf die Tübinger Theologieprofessoren Adolf Köberle und Karl Heim. Auch sie glauben an Erscheinungen von Toten, die aus dem Jenseits als Wiedergänger und Spukgestalten erscheinen können.[303] Prof. Heim erklärte seinen Studenten: „Die Toten sind uns näher als wir denken“.
Was ist nun die Schlussfolgerung all dieser Erwägungen?
Es ist aus dem Wort absolut nicht ersichtlich, dass es diese Möglichkeit einer „automatischen“ Errettung am Ende der Äonen gibt, auch wenn dieser Gedanke mit viel Aufwand aus dem Wort und menschlicher „Scheinlogik“ konstruiert wird. Dies ist der große und lügenhafte Betrug Satans, der nicht will, dass Menschen vor dem ewigen Gericht errettet werden. Gottes Wort dagegen gibt uns klaren Aufschluss über den Heilsweg in Jesus Christus. Nach den Ausführungen der Befürworter dieser Lehren gibt es also zwei Wege zu Gottes Reich. Einmal der „Schmale Weg“ wie ihn Jesus in seinem Gleichnis beschreibt.
Da geht es im Gehorsam und Verzicht auf die falschen Werte und Güter dieser Welt der Herrlichkeit entgegen. Diesen Weg sind schon viele Glaubenszeugen gegangen, sogar bis in den Tod. Wir lesen davon im Alten wie im Neuen Testament. Besonders der Hebräerbrief hebt diese Gläubigen im Kapitel 11 hervor. Für uns zur Nachahmung empfohlen.
Der zweite Weg in die Gemeinschaft mit unserem Herrn Jesus Christus soll nun nach den Vertretern der Wiederbringungslehre auch auf dem breiten Weg, der aber nach Aussage des Herrn Jesus Christus ins Verderben, in den Tod führt, möglich sein??? Dabei genießt der Mensch sein Leben in vollen Zügen, sündigt, lehnt Gott ab, lästert, mordet und lebt sein eigenes Leben.
Diese Einstellung widerspricht Gottes Wort. Gottes Wort fordert uns auf, kein Bild von Gott zu machen. Dabei geht es sicher nicht nur um ein handgemachtes Götzenbild, sondern auch um ein von uns nach eigener Vorstellung konstruiertes inneres Bild, wie Gott zu sein hat.
c) Bibelkommentare zu Entscheidung für Jesus im Jenseits.
Hier auszugsweise aus einem Kommentar von Heiko Krimmer und Martin Holland zitiert:
An dieser Stelle heißt es in der Erklärung zu 1.Petr. 3,19 - 20:
„Als der Auferstandene, der Sohn Gottes in Vollmacht, ist er - und das ist die zweite herrliche Auswirkung - hingegangenen zu den Geistern im Gefängnis. Christus hat das Gefängnis des Todes, des Bösen erobert. ...
Diesen im Unglauben Gestorbenen hat Christus gepredigt. Das griechische Wort „euaggelizestai“ (euaggelizestai) - unser Wort „evangelisieren“ - macht deutlich, dass es um die Verkündigung des Evangeliums, der frohen Nachricht von der ewigen Rettung geht.
Es wird in dieser Auslegung erklärt, dass es nach dem Tode im Totenreich nochmals eine Gelegenheit die Botschaft der ewigen Rettung durch Jesus Christus, zu hören gibt. Allerdings steht hier im griechischen Urtext nicht das Wort evangelisieren, (euaggelizestai) sondern vielmehr das Wort kerysso, (khrussw) „herolden“.[304]
Der Kommentar bei Krimmer zu Kapitel 4,6 klingt ähnlich.
Hier heißt es:
Es ist ein Gericht, das eben nach dem Maßstab geschieht, wie ein Mensch zu Jesus steht. Auch der Ausdruck Gericht nach den Werken sieht die Werke des Menschen unter der Frage: Wer hat gewirkt? Dieser Maßstab des Gerichts gilt auch für die Verstorbenen, die nie etwas vom Evangelium gehört haben. Christus hat auch ihnen das Evangelium verkündigt.
So ist auch im Totenreich Rettung und Entscheidung möglich. Diese ungläubig Verstorbenen sind nach Menschenweise gerichtet worden im Fleisch. Das ist geschehen im Tod. Gott will aber Rettung und ewiges Leben „jedem Menschen“ geben.[305] Deshalb hat Christus den uns ähnlich Verstorbenen die Rettungsbotschaft gepredigt, damit sie sich noch für das Leben nach Gottes Weise, wie es Gott angemessen ist, wie er es geben will, entscheiden konnten.
Auch Bruns gebraucht in seiner Übersetzung von 1Petr.3,18 statt dem Wort kerysso / herolden, das Wort „euaggelizomai“ „Evangelium verkünden“. Dies ist eindeutig falsch, dieses Wort steht im Urtext einfach nicht da.
Ich denke, dies sind unzulässige und weit über den Textsinn hinaus gehende Aussagen. Erstaunlich, dass hier die beiden Kommentatoren sich zu solchen Äußerungen versteigen. Leider sind sie nicht die Einzigen, die solche Gedanken verbreiten. Die Kommentare von William Barclay und Theodor Schlatter[306] bringen dieselben Gedanken in ihren Auslegungen.
Schaut man sich nun die Verse einmal genau an, so kann man auch zu anderen Schlüssen kommen. In Kapitel 3, 18 - 20 lesen wir ausdrücklich von den »Geistern« zur Zeit Noahs, die das Rettungsangebot, die „Frohe Botschaft“ von Noah verkündet, zwar gehört, aber dennoch abgelehnt und ignoriert hatten. „Was“ unser Herr ihnen „geheroldet“, proklamiert hat, wird an dieser Stelle nicht näher ausgeführt. Er kann ganz einfach die Tatsache Seines Sieges und der Auferstehung, seiner vollbrachten Opfertat am Kreuz von Golgatha, im Totenreich verkündigt haben. Besonders bemerkenswert ist die Aussage, dass Er den „Geistern im Gefängnis“ „geheroldet“ hat.
Im Mittelalter rief der Herold des Kaisers ganz einfach eine Botschaft des Herrschers an seine Untertanen aus. Der Inhalt konnte tatsächlich verschiedener Natur sein.
Was ist ein nun in unserem Sprachgebrauch ein Gefängnis? Dies ist ein abgeschlossener Ort, und es besteht keine Möglichkeit, dieses Verließ nach eigenem Gutdünken zu verlassen. Man vergleiche mit Lukas 16!! Dies alles widerspricht der Lehre der Allversöhnung aufs Schärfste. Entweder hat die Bibel Recht, dann gibt es diese Möglichkeit nicht; wenn jedoch die „Pseudooffenbarungen“ dieser „Theosophen“ Gültigkeit haben, wäre damit die Bibel in das Belieben dieser falschen Propheten gestellt. Ganz anders dagegen lesen wir in 1. Petr. 4,6.
Hier wird den »Toten« ausdrücklich das Evangelium, die „Freudenbotschaft“ verkündet. Vergleicht man wieder mit Lk. 16, so kann man unschwer eine Verbindung mit »Abrahams Schoß« herstellen, dem Teil des Totenreichs, wo die Gläubigen ohne Leiden in Harmonie beisammen sind.
Unmissverständlich wird hier nicht von einem Gefängnis gesprochen. Nach den schon oben erwähnten Stellen, bei denen Gläubige außerhalb des Totenreiches sichtbar in Erscheinung traten, sind diese also nicht im Zustand einer Gefangenschaft, sondern können, wenn es Gott für angemessen und notwendig erachtet, auch bestimmten Leuten sichtbar erscheinen.
Petrus spricht in Kap. 4,6 davon, dass diese Toten zwar nach dem Fleisch gerichtet sind, also dass sie wie alle Menschen um der Sünde willen, die schließlich jeden Menschen betrifft, den leiblichen Tod erleiden mussten.[307] Aber, und nun kommt der große Unterschied zu den Versen in Kapitel 3, dass jetzt diese < Toten > nach Gottes Weise im Geist leben sollen. Das ist ein wesentlicher Unterschied. Diesen Toten wurde also die von ihnen lang ersehnte, geglaubte und erwartete Siegesbotschaft, die große Freude verkündigt. Jesus Christus, der Messias, ist auferstanden von den Toten, ER lebt!! Er hat das Werk der Erlösung durch sein Opfer am Kreuz vollbracht.
Diese genannte Personengruppe befand sich demzufolge ganz sicher an dem Ort, der im Wort »Abrahams Schoß« genannt wird. Sie waren die Leute, von denen das Wort berichtet:
Mt 13,17 Wahrlich, ich sage euch: Viele Propheten und Gerechte haben begehrt, zu sehen, was ihr
seht, und haben's nicht gesehen, und zu hören, was ihr hört, und haben's nicht gehört.
1Petr 1,10 Nach dieser Seligkeit haben gesucht und geforscht die Propheten, die von der Gnade geweissagt haben, die für euch bestimmt ist.
d) Totenerscheinungen, das Zeugnis der Bibel.
Wir lesen in der Bibel nichts Positives von dieser oben angeführten „Geisterlehre“.
Da hören wir einmal die Geschichte von König Saul in 1. Samuel 28.
Durch seinen Ungehorsam war der Geist Gottes von ihm gewichen. Verzweifelt und ratlos, zur Umkehr nicht mehr fähig, machte er sich auf den Weg zur Hexe, zur Geisterbeschwörerin nach Endor, um von ihr den Propheten Samuel aus dem Totenreich herauf holen zu lassen.[308] Wir kennen sicher diese rätselhafte Geschichte und ebenso Sauls schreckliches Ende.
Samuel erschien tatsächlich zur großen Bestürzung der Beschwörerin, die um ihr verbotenes Tun wusste. Man kann nun darüber reflektieren, ob es der Hexe tatsächlich gelungen sein soll, mit Hilfe ihrer dämonischen und magischen Zauberkunst, den Diener Gottes aus dem Totenreich zu holen. Das halte ich allerdings für äußerst unwahrscheinlich. Vielleicht hat es Gott sogar selbst angeordnet, um das Gericht durch den Propheten Samuel dem abgefallenen König Saul zu verkünden? Verschiedene Ausleger beurteilen dies unterschiedlich.
Es ist schwer vorstellbar, dass die Dämonen wirklich diese Macht haben, < Gotteskinder > aus der Unterwelt, dem Hades, zu holen. Die Frau war auf jeden Fall tief entsetzt darüber, dass Samuel tatsächlich erschienen ist. Allem Anschein nach hatte sie niemals mit der tatsächlichen Erscheinung des Propheten gerechnet, sondern eher einen ihr bekannten Dämon erwartet. Den zweiten Fall, in welchem die Bibel die Erscheinung schon gestorbener Menschen erwähnt, berichten uns die Evangelisten Matthäus, Markus und Lukas. Es ist die Geschichte von der Verklärung Jesu: Hier erscheinen Mose und Elia[309], zwei der größten Propheten und Glaubenszeugen der Bibel überhaupt. Und sie erschienen wiederum nur den von Jesus selbst auserwählten Jüngern. Das war kein dämonischer Geisterspuk wobei den Augenzeugen bange wurde, hier war ein Ort des Wohlbefindens, hier zeigte sich die göttliche Herrlichkeit des Vaters und des Sohnes.
Lk 9,28 ff: Und es begab sich, etwa acht Tage nach diesen Reden, dass Er mit sich nahm Petrus, Johannes und Jakobus und ging auf einen Berg, um zu beten. 29. Und als er betete, wurde das Aussehen seines Angesichts anders, und sein Gewand wurde weiß und glänzte. 30. Und siehe, zwei Männer redeten mit ihm; das waren Mose und Elia. 31. Sie erschienen verklärt und redeten von seinem Ende, das er in Jerusalem erfüllen sollte. 32. Petrus aber und die bei ihm waren, waren voller Schlaf. Als sie aber aufwachten, sahen sie, wie er verklärt war, und die zwei Männer, die bei ihm standen. 33. Und es begab sich, als sie von ihm schieden, da sprach Petrus zu Jesus: Meister, hier ist für uns gut sein! Lasst uns drei Hütten bauen, dir eine, Mose eine und Elia eine. Er wusste aber nicht, was er redete. 34. Als er aber dies redete, kam eine Wolke und überschattete sie; und sie erschraken, als sie in die Wolke hineinkamen. 35. Und es geschah eine Stimme aus der Wolke, die sprach: Dieser ist mein auserwählter Sohn; den sollt ihr hören!
Von der dritten Begebenheit bei welcher Verstorbene aus den Gräbern hervorgingen und sichtbar wurden, wird uns im Matthäus Evangelium im Zusammenhang mit der Auferstehung unseres HERRN Jesus berichtet:
Mt 27,51- 53 ... Und siehe, der Vorhang im Tempel riss entzwei von oben bis unten, und die Erde erbebte, und die Felsen spalteten sich. Und die Gräber öffneten sich, und viele Leiber der entschlafenen Heiligen standen auf und gingen aus den Gräbern hervor nach seiner Auferstehung und kamen in die heilige Stadt und erschienen vielen.
In allen drei Begebenheiten welche uns die Bibel berichtet, erkennen wir, dass bei all diesen Geschehnissen ausschließlich Gläubige des Alten Testaments das Totenreich verlassen konnten und lebenden Menschen sichtbar erschienen. Gottes Wille war es, die Totenwelt für diese Männer durchlässig zu machen. Wir haben keinen einzigen Vorgang in der Bibel, der uns berichtet, dass im Unglauben verstorbene Menschen ihr Gefängnis verlassen konnten. In der oben zitierten Bibelstelle aus Mt 27 wird in keiner Weise etwa von Geistern gesprochen, sondern ausdrücklich von Leibern!!
e) Was sagt die Bibel über das Jenseits?
Schauen wir uns noch die Geschichte des „Reichen und des armen Lazarus“ an, so bekommen wir dazu noch näheren Aufschluss: Lk 16,20 ff
Ein Armer aber, namens Lazarus, lag vor dessen Tür, voller Geschwüre, 21. und begehrte, sich zu sättigen von dem, was von des Reichen Tische fiel; und es kamen sogar Hunde und leckten seine Geschwüre. 22. Es begab sich aber, dass der Arme starb und von den Engeln in Abrahams Schoß getragen wurde. Es starb aber auch der Reiche und wurde begraben. 23. Und als er im Totenreich seine Augen erhob, da er Qualen litt, sieht er Abraham von ferne und Lazarus in seinem Schoß. 24. Und er rief und sprach: Vater Abraham, erbarme dich meiner und sende Lazarus, dass er die Spitze seines Fingers ins Wasser tauche und meine Zunge kühle; denn ich leide Pein in dieser Flamme! 25. Abraham aber sprach: Sohn, bedenke, dass du dein Gutes empfangen hast in deinem Leben und Lazarus gleichermaßen das Böse; nun wird er getröstet, du aber wirst gepeinigt. 26. Und zu alledem ist zwischen uns und euch eine große Kluft befestigt, so dass die, welche von hier zu euch hinübersteigen wollen, es nicht können, noch die von dort es vermögen, zu uns herüber zu kommen.
27. Da sprach er: So bitte ich dich, Vater, dass du ihn in das Haus meines Vaters sendest 28. denn ich habe fünf Brüder -, dass er sie warne, damit nicht auch sie kommen an diesen Ort der Qual! 29. Spricht zu ihm Abraham: Sie haben Mose und die Propheten; auf diese sollen sie hören! 30. Er aber sprach: Nein, Vater Abraham, sondern wenn jemand von den Toten zu ihnen ginge, so würden sie Buße tun! 31. Er aber sprach zu ihm: Wenn sie auf Mose und die Propheten nicht hören, so würden sie sich auch nicht überzeugen lassen, wenn einer von den Toten auferstände.
Es wird deutlich, dass das Totenreich, der Hades, aus zwei verschiedenen Abteilungen besteht. Einmal ist das der Ort der Qual, in dem sich der Reiche befindet. Dann wird von Abrahams Schoß, dem Ort des Trostes, der Freude und des Wohlergehens berichtet. In diesem paradiesischen Ort befindet sich Lazarus. Zwischen diesen beiden Orten ist eine unüberwindliche Kluft befestigt; zwischen beiden Orten ist kein Brückenschlag möglich.
Es gibt keine Möglichkeit dem Reichen in seiner Qual Hilfe zu bringen. Dies ist eine bestürzende Sachlage. Obwohl der Reiche nun seine Situation klar erkannt hatte, er zeigte sogar Reue und wollte seine ungläubigen Brüder warnen lassen - es gab für ihn keine Gelegenheit mehr seinen Zustand zu verändern. In der Tat, es gibt wahrhaftig ein „Zu Spät“!! Nach dem Tod, so belegt es uns hier Gottes Wort, gibt es keine Möglichkeit mehr zu einer Umkehr.
Dass es im Hades, im Totenreich keine Gelegenheit zur Umkehr und Rettung mehr gibt, beweist auch das Wort in Offenbarung 21, wo Satan 1000 Jahre gebunden ist. In dieser langen Zeit, wo der Sieg unseres Herrn so gewaltig offenbar geworden ist, lesen wir nicht einmal etwas im Ansatz davon, dass Satan zur Buße bereit war. Nachdem die 1000 Jahre um sind und er wieder los ist, beginnt er wiederum die Menschheit zu verführen und gegen Gott zu streiten.
Offb 20,2 Und er ergriff den Drachen, die alte Schlange, welche der Teufel und Satan ist, und band ihn auf tausend Jahre
Offb 20,3 und warf ihn in den Abgrund und schloss zu und versiegelte über ihm, damit er die Völker nicht mehr verführte, bis die tausend Jahre vollendet wären. Und nach diesen muss er auf kurze Zeit losgelassen werden.
Offb 20,7 Und wenn die tausend Jahre vollendet sind, wird der Satan aus seinem Gefängnis losgelassen werden,
Offb 20,8 und er wird ausgehen, die Nationen zu verführen, die an den vier Ecken der Erde sind, den Gog und den Magog, sie zum Kampfe zu versammeln; ihre Zahl ist wie der Sand am Meer.
Satans Ende ist in den anschließenden Versen dokumentiert:
Offb 20,10 Und der Teufel, der sie verführte, wurde in den Feuer- und Schwefelsee geworfen, wo auch das Tier ist und der falsche Prophet, und sie werden gepeinigt werden Tag und Nacht, von Ewigkeit zu Ewigkeit.
Dazu wieder ein Zitat aus Hermann Fischer[310] das zeigt, wie man in Allversöhnungskreisen auch mit dem Wort Gottes umgehen kann.
„Was haben der reiche Mann und der arme Lazarus zu sagen?
Diese Geschichte ist kein Evangelium!, sonst würden ja alle Armen in den Himmel kommen und die Reichen in die Hölle. Dies ist ein Gleichnis. Der Tod ist hier bildlich gemeint.
Wir haben hier die Flammen des Antisemitismus, nicht die sogenannte Hölle oder den Feuersee. Es ist unmöglich solche Gleichnisse wie Abrahams Schoß buchstäblich zu nehmen. Wie töricht, ein missverstandenes Gleichnis anzuführen, um allem zu widersprechen, was Gott vorher über den Todeszustand gesagt hat“.
Ein Kommentar dazu erübrigt sich an dieser Stelle.
Nochmals zu den Bibelstellen im Petrusbrief:
Häufig werden ja in Allversöhnungskreisen die Texte aus dem 1. Petrusbrief zur Untermauerung ihrer Lehren herangezogen:
1Petr 3,18 - 19 Denn auch Christus hat einmal für die Sünden gelitten, der Gerechte für die Ungerechten, damit er euch zu Gott führte, und ist getötet nach dem Fleisch, aber lebendig gemacht nach dem Geist. In ihm ist er auch hingegangen und hat gepredigt (= kerusso / herolden) den »Geistern im Gefängnis«, 20. die einst ungehorsam waren, als Gott harrte und Geduld hatte zur Zeit Noahs, als man die Arche baute, in der wenige, nämlich acht Seelen, gerettet wurden durchs Wasser hindurch.
1Petr 4,6 Denn dazu ist auch den »Toten« das Evangelium verkündigt,[311] dass sie zwar nach Menschenweise gerichtet werden im Fleisch, aber nach Gottes Weise das Leben haben im Geist.
2Petr 2,4 Denn wenn Gott Engel, welche gesündigt hatten, nicht verschonte, sondern, sie in den tiefsten Abgrund {Eig. in den Tartarus; griech. Bezeichnung für den qualvollen Aufenthaltsort der abgeschiedenen Gottlosen} hinabstürzend, Ketten der Finsternis überlieferte, um aufbewahrt zu werden für das Gericht.
(Unrev. Elberfelder 1905)
Aus diesen Versen heraus wird nun abgeleitet, dass es angeblich nach dem Tod doch nochmals eine Gelegenheit gibt, gerettet zu werden.
Ein weiteres Gegenargument:
Der wichtigste Zeuge indessen ist jedoch unser auferstandener Herr, Jesus Christus selbst. Wem ist Er erschienen? Einmal Seinen Jüngern und Nachfolgern![312] Am Schluss noch Saulus (Apostel Paulus) bei seiner Berufung vor Damaskus. Nicht alle seine Begleiter konnten IHN damals sehen, nur Saulus allein hatte dieses Vorrecht.[313] Auch diese Begebenheit war keine „Geistererscheinung“, sondern die reale Bezeugung Seiner glorreichen Auferstehung und seiner herrlichen Gnade mit welcher Er Saulus zur Nachfolge und in den Dienst berief.
Was ist es nun mit diesen „Abgeschiedenen Seelen“? Wer sind diese beschriebenen Totengeister die in der Luft, um uns herum und im Totenreich existieren sollen? Nach all den vorausgegangenen Erwägungen können das nur dämonische Wesen sein.
Das Wort Gottes warnt schon im Alten Testament sein erwähltes Volk Israel vor dem Umgang mit dämonischen Mächten:
3Mo 19,31 Ihr sollt euch nicht wenden zu den Geisterbeschwörern und Zeichendeutern und sollt sie nicht befragen, dass ihr nicht an ihnen unrein werdet; ich bin der HERR, euer Gott.
3Mo 20,6 - 7 Wenn sich jemand zu den Geisterbeschwörern und Zeichendeutern wendet, dass er mit ihnen Abgötterei treibt, so will ich mein Antlitz gegen ihn kehren und will ihn aus seinem Volk ausrotten. Darum heiligt euch und seid heilig; denn ich bin der HERR, euer Gott.
5Mo 18,9 - 14 Wenn du in das Land kommst, das dir der HERR, dein Gott, geben wird, so sollst du nicht lernen, die Gräuel dieser Völker zu tun,
dass nicht jemand unter dir gefunden werde, der seinen Sohn oder seine Tochter durchs Feuer gehen lässt oder Wahrsagerei, Hellseherei, geheime Künste oder Zauberei treibt oder Bannungen oder Geisterbeschwörungen oder Zeichendeuterei vornimmt oder die Toten befragt.
Denn wer das tut, der ist dem HERRN ein Gräuel, und um solcher Gräuel willen vertreibt der HERR, dein Gott, die Völker vor dir.
Du aber sollst untadelig sein vor dem HERRN, deinem Gott.
Denn diese Völker, deren Land du einnehmen wirst, hören auf Zeichendeuter und Wahrsager; dir aber hat der HERR, dein Gott, so etwas verwehrt.
3Mo 17,7 Und sie sollen nicht mehr ihre Schlachtopfer den Dämonen schlachten, denen sie nachhuren. Das soll ihnen eine ewige Satzung sein bei ihren Geschlechtern.
5Mo 32,17 Sie opferten den Dämonen, die Nicht- Gott sind, Göttern, die sie nicht kannten, neuen, die vor kurzem aufgekommen waren, die eure Väter nicht verehrten.[314]
Ps 106,28 Und sie hängten sich an den Baal-Peor und aßen von den Opfern für die Toten ...
Dies sind nur einige Bibelstellen zu diesem Thema.
Eindeutig verbietet Gott der Herr, sich mit diesen Dämonen und Geistern zu verunreinigen. Heilig für Gott bedeutet Absonderung von allem was ER als unrein bezeichnet. Die Völker Kanaans wurden gerade aus diesem Grund von Gott dem Gericht und der Ausrottung zugeführt; Israel selbst musste unsägliches Leiden erdulden, weil es sich im Lauf seiner Geschichte immer wieder bis heute diesen dämonischen Kulten geöffnet hatte. Siehe Kabbala!
Die Folgen des Ungehorsams können wir an vielen Stellen in der Bibel nachlesen und können daraus den Willen Gottes, was Er von Seinem Volk erwartet, klar sehen. Jeglicher Umgang mit diesen Dämonen, nichts anderes nämlich sind diese Totengeister, musste mit dem Tode bestraft werden.
Im Neuen Testament sehen wir das gleiche Bild. Gott fordert von seinen Kindern:
1Petr 1,15 – 16 ... sondern wie der, der euch berufen hat, heilig ist, sollt auch ihr heilig sein in eurem ganzen Wandel. Denn es steht geschrieben: »Ihr sollt heilig sein, denn Ich bin heilig«. [315]
f) Unser Kampf gegen die Verführung:
Eph 6,12 Denn wir haben nicht mit Fleisch und Blut zu kämpfen, sondern mit Mächtigen und Gewaltigen, nämlich mit den Herren der Welt, die in dieser Finsternis herrschen, mit den bösen Geistern unter dem Himmel.
Eph 2,2 ... in denen ihr früher gelebt habt nach der Art dieser Welt, unter dem Mächtigen, der in der Luft herrscht, nämlich dem Geist, der zu dieser Zeit am Werk ist in den Kindern des Ungehorsams.
Das Wort zeigt uns klar auf, wer unter dem Himmel und in der Luft herrscht. Es sind Satan und seine dämonischen Heere. Vor ihm haben wir uns zu hüten. Darum:
1Petr 5,8 Seid nüchtern und wacht; denn euer Widersacher, der Teufel, geht umher wie ein brüllender Löwe und sucht, wen er verschlinge.
Wir lesen aber auch von der Gefahr von Satan getäuscht zu werden.
2Kor 11,14 - 15 Und das ist auch kein Wunder; denn er selbst, der Satan, verstellt sich als Engel des Lichts. Darum ist es nichts Großes, wenn sich auch seine Diener verstellen als Diener der Gerechtigkeit; deren Ende wird sein nach ihren Werken.
Auch zu den Zeiten der Apostel war schon die große Gefahr der Verführung, der Annahme eines anderen Evangeliums gegeben. Um wie viel mehr stehen wir heute in der Gefahr einer solchen Irreführung.
2Kor 11,4 Denn wenn einer zu euch kommt und einen andern Jesus predigt, den wir nicht gepredigt haben, oder ihr einen andern Geist empfangt, den ihr nicht empfangen habt, oder ein anderes Evangelium, das ihr nicht angenommen habt, so ertragt ihr das recht gern!
Dies ist das Drama auch heute noch immer bei so manchen Gläubigen in der Gemeinde. Ein anderes, ein „Pseudo- Evangelium“, angepasst an die eigenen Vorstellungen wird bevorzugt, anstatt das eigene Leben nach dem Wort Gottes allein auszurichten.
Speziell in der Allversöhnungslehre werden diese Bibelstellen letztlich falsch interpretiert und weit über den Sinn des Wortes hinaus ausgedehnt.
Beispielsweise begründete Christoph Blumhardt der Jüngere seinen Glauben an die Allversöhnung, den er mit seinem Vater teilte, ausgehend von dem folgenden Vers:
Mt 22,13 Da sprach der König zu seinen Dienern: Bindet ihm die Hände und Füße und werft ihn in die Finsternis hinaus! Da wird Heulen und Zähneklappern sein.
„Und wenn eben die Leute in die äußerste Finsternis gestoßen werden, wie dies der Heiland sagt: Werft ihn in die Finsternis, da soll er heulen, - so können wir lachen, - das tut ihm bloß gut, da ist nichts Verdammendes, denn wenn einmal Gott anfängt, in Christus die Sünden zu vergeben, so gibt es absolut kein Aufhören, da kann man nicht sagen:
Bis hierher und nicht weiter! Und da mag in der Bibel stehen, was will, - da bin ich größer als die Bibel!
Es steht zwar in der Bibel, aber schließlich muss ich das wissen, was aus Gott wahr ist, nicht was ein Mann einmal vor 2000 Jahren so und so ausgedrückt hat. Es muss in Christus etwas Totales für die Welt wahr geworden sein, und mein Glaube muss so stehen, dass es dieses Ganze ergreifen kann.“[316]
Darum heißt es acht geben,
2Kor 2,11 damit wir nicht übervorteilt werden vom Satan; denn uns ist wohl bewusst, was er im Sinn hat.
Wissen wir das heute wirklich alle was der Feind im Sinn hat?
1Tim 4,1 Der Geist aber sagt ausdrücklich, dass in späteren {O. künftigen} Zeiten etliche von dem Glauben abfallen werden, indem sie achten auf betrügerische {O. verführerische} Geister und Lehren von Dämonen,
1Jo 4,1 Geliebte, glaubet nicht jedem Geist, sondern prüfet die Geister, ob sie von Gott sind! Denn es sind viele falsche Propheten hinausgegangen in die Welt.
Offb 16,14 denn es sind Geister von Dämonen, die Zeichen tun, welche zu den Königen des ganzen Erdkreises {O. der ganzen bewohnten Erde} ausgehen, sie zu versammeln zu dem Kriege [jenes] großen Tages Gottes, des Allmächtigen.
Lk 4,6 Und der Teufel sprach zu Jesus: Dir will ich alle diese Herrschaft und ihre Herrlichkeit geben; denn sie ist mir übergeben, und ich gebe sie, wem ich will.
Für uns gilt, dass wir uns von diesen Dingen eindeutig trennen, denn...
1Kor 10,21 Ihr könnt nicht des Herrn Kelch trinken und der Dämonen Kelch; ihr könnt nicht des Herrn Tisches teilhaftig sein und des Dämonentisches.
Mt 24,24 Denn es werden falsche Christusse und falsche Propheten aufstehen und große Zeichen und Wunder tun, so dass sie, wenn es möglich wäre, auch die Auserwählten verführten.
2Thes 2,9 Der Böse aber wird in der Macht des Satans auftreten mit großer Kraft und lügenhaften Zeichen und Wundern
Diese oft so ausführlich beschriebenen Totengeister, sind also nichts anderes als teuflische Dämonen. Welch riesiger Betrug ist hier Satan gelungen, der diese Lehren bis in das Zentrum der Gemeinde eingeschleust hat. Nach wie vor haben die Toten keine Möglichkeit ihr Gefängnis zu verlassen. Wie tröstlich ist doch das Wort unseres auferstandenen und wiederkommenden Herrn und Heilandes:
Offb 1,17 b –18 Fürchte dich nicht! Ich bin der Erste und der Letzte und der Lebendige. Ich war tot, und siehe, ich bin lebendig von Ewigkeit zu Ewigkeit und habe die Schlüssel des Todes und der Hölle. (des Hades)
g) Gottes Verheißung für Treue und Gehorsam.
2Thes 3,3 Aber der Herr ist treu; der wird euch stärken und bewahren vor dem Bösen.
Offb 3,10 Weil du mein Wort von der Geduld bewahrt hast, will auch ich dich bewahren vor der Stunde der Versuchung, die kommen wird über den ganzen Weltkreis, zu versuchen, die auf Erden wohnen.
1Jo 3,24 Und wer seine Gebote hält, der bleibt in Gott und Gott in ihm. Und daran erkennen wir, dass er in uns bleibt: an dem Geist, den er uns gegeben hat.
Wie wunderbar, dass wir mit Seinem Sieg rechnen dürfen denn:
Kol 1,13 - 14 Er hat uns errettet von der Macht der Finsternis und hat uns versetzt in das
Reich seines lieben Sohnes, in dem wir die Erlösung haben,
nämlich die Vergebung der Sünden.
Denn ich bin gewiss,
dass weder Tod noch Leben,
weder Engel noch Mächte noch Gewalten,
weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges,
weder Hohes noch Tiefes noch eine andere Kreatur
uns scheiden kann von der Liebe Gottes,
die in Christus Jesus ist, unserm Herrn.
Röm. 8,38 –39
Verfasser: Baldur Gscheidle