Liebe Geschwister im Herr Jesus,
über diese Frage von Nathanel, vor einigen Tagen, habe ich viel nachgedacht,
In wie weit kann ich noch in einer Gemeinde Gemeinschaft haben
wenn z.b. die UDH von Brüdern gelehrt wird oder Dispensationalismus.
aber eine Antwort zu geben ist nicht einfach.
Die Gemeindesituation ist in der Tat schwierig, wie es Nathanael auch erwähnte. Die Frage aber, die wir uns m.E. stellen müssen, ist nicht nur, was
verkehrt gelehrt wird, sondern auch, was
weggelassen wird.
Dort wo die UDH und der Dispensationalismus gelehrt werden, - vermutlich besonders in Brüderkreisen -, werden m.E. zwangsweise die Bibelstellen, welche vor dem Abfall vom Glauben warnen, anders gelehrt und es besteht somit die Gefahr, dass ernste Ermahnungen nicht gebührend beachtet und ernstgenommen werden. Außerdem ist es so, dass in den Brüderkreisen die Lehren über die Geistestaufe und die Gaben des Heiligen Geistes anders verstanden werden bzw. nicht mehr als für unsere Zeit gültig gelehrt werden, wie es im Urchristentum war.
Allerdings meine ich beobachtet zu haben, dass es unter den Brüdern auch verschiedene Richtungen gibt. Einige Richtungen sind extremer, wenn z.B. die Gläubigen des AT als Gläubige „2. Klasse“ hingestellt werden, mit der Begründung, dass nur im NT es eine Wiedergeburt gibt. Ich würde daher nicht alle darbystischen Kreise auf eine Stufe stellen, obwohl ich insgesamt nicht mit allen Lehren übereinstimmen kann und persönlich mir auch nicht vorstellen kann, zu einer darbystischen Versammlung bzw. Gemeinde zu gehören.
Was den Dispensationalismus anbetrifft, so beschäftigt es mich sein einigen Monaten, dass vermutlich einige andere Gemeinderichtungen von dessen Gedankengut auch mit beeinflusst sind. In einem Thread hier im Forum habe ich auch darüber etwas gelesen, ohne dass ich allerdings alles zu beurteilen oder gar zu verwerfen vermag. Woher aber kommt z.B. die Lehre, dass die 70. Jahrwoche Daniels erst in der Endzeit sein wird, in den 7 Jahren in der Offenbarung, in den zweimal 3 ½ Jahre, (vergleiche Offenbarung 12,6.14). Ist es auch schon Teil des Dispensationalismus?
Was die Gemeinschaft mit anderen Christen anbetrifft, so kennt sicherlich jeder von uns viele ernste Gotteskinder. Ob wir aber zu deren Gemeinde oder Gemeinden gehören können oder nur deren Versammlungen besuchen, während der Suche nach einer geistlichen Heimat, diese Frage kann den betreffenden wohl niemand so schnell beantworten. Aber wie die Entscheidung auch fällt, es ist wichtig, vor Jesus und in der Abhängigkeit von Ihm zu bleiben, der recht zu führen vermag und auch aus falschen Wegen zurückzuholen.
Der Herr segne alle Gläubigen, auf der Suche nach einer biblischen Gemeinde! Das Anliegen muss uns, gerade in unserer heutigen, verführerischen Zeit, sehr ernst sein. Wir brauchen Gemeinschaft und biblische Lehre. Biblische Lehre gibt es aber nicht, wenn Vermischung mit der Welt und Zusammenarbeit mit unbiblischen Gemeinden praktiziert wird.
Herzliche Grüße,
José