In einem anderen Thema (siehe
hier) wurde gefragt:
Wie versteht ihr Liebe?
In einem Beitrag habe ich gelesen, dass eine Unterscheidung zwischen Liebe im christlichen Sinne und humanistischer Liebe getroffen wurde. Das würde ich gerne genauer verstehen.
Ich verstehe Liebe so, wie es in der Bibel in 1. Korinther 13 steht und überhaupt, wie sich Gott uns in der Bibel offenbart. Was ich besonders wichtig finde sind die Aussagen des Apostel Johannes, siehe 1. Johannes 4, wo wir oft lesen, dass GOTT LIEBE IST.
Mit unserem Verstand können wir es nicht ermessen, weil unsere Vorstellungen von dem, was Liebe ist, sehr subjektiv sind. Vor kurzem wurde ich gefragt: „Warum richtet Gott jene Menschen nicht sofort, welche Kinder vergewaltigen?“. Ich fragte die Frau, die bereits Urgroßmutter ist, ob sie auch so reden würde, wenn einer ihrer Söhne ein Kind vergewaltigen würde, oder ob sie nicht hoffen würde, dass ihr Sohn seine Schuld erkennt und bereut. Darauf antwortete sie nicht mehr.
Wenn wir von Liebe reden, dann müssen wir zuerst wissen, was Liebe ist. GOTT IST LIEBE, und weil GOTT die Welt - auch DICH -, so sehr geliebt hat, ließ ER Seinen Sohn am Kreuz auch für deine Schuld sterben. Ist das wirklich Liebe? JA, denn in 1. Korinther 13 steht über die Liebe: "
sie freut sich nicht über die Ungerechtigkeit; sondern sie freut sich mit der Wahrheit"1.Kor 13,6. Sollte Gott die Ungerechtigkeit in deinem oder in meinem Leben einfach durchgehen lassen? NEIN, aber wir dürfen unsere Schuld am Kreuz abladen, weil Jesus unsere Schuld am Kreuz getragen hat. DAS IST LIEBE!
In diesen Tagen habe ich viel mit mir gerungen. Mein, Schwager, den ich sehr schätze, starb unerwartet in der Nacht vom 27. auf dem 28. September. Als meine Schwester ihn am Morgen suchte, fand sie ihn tot. Auf der Beerdigung wurde viel geweint - und auch ich habe viel geweint. Jemand fragte: „Warum so ein Raub?“ Aber ich durfte antworten, dass selbst wenn wir Gottes Wege nicht immer verstehen, Gott handelt nicht ungerecht.
Ich stand am Sarg dabei, aber ich ging nicht zur Messe, da mein Schwager katholisch war. Handelte ich lieblos? Mir war es so, ich würde meinen Glauben verleugnen. Der Humanist würde sagen, Gott liebt alle Menschen und Gott wird sich auch über meinen Schwager erbarmen und wir müssen alle Menschen lieben und annehmen wie sie sind. Aber gerade was den Glauben anbetrifft, müssen wir treu sein, wie Jesus auch treu war dem Willen des Vaters.
Vielen Menschen durfte ich sagen: „Lernen wir daraus, wie wichtig es ist, bereit zu sein, damit wir Gott begegnen können“. Bezeichnend war, dass ein Katholik, der an den Särgen den Rosenkranz betet, antwortete: Niemand ist bereit.
Mein Schwager hatte sich sehr gut mit einem Kapuzinermönch verstanden, der dann auch die Beerdigung hielt. Als meine Schwester mir die Abschiedszeilen des Kapuzinermönches zeigte, die er im Andenken an den Verstorbenen geschrieben und in der Messe vorgelesen hatte, rang ich um Weisheit und um Liebe, um meine Schwester auf die Aussage hinzuweisen, die auf dem Blatt geschrieben stand. Darin stand, dass der Verstorbene nun im Land des Lebens und der vollkommenen Fülle sei. Ich fragte sie, wenn es so ist, warum wird in der katholischen Kirche für die Verstorbenen gebetet?
Mit meiner Schwester, und auch mit meinem Schwager, hatte ich schon viel über den Glauben gesprochen. Ich kann nicht sagen, dass er gerettet ist. Gott weiß es, wie seine letzten Stunden waren.
Es war möglich, so mit meiner Schwester, auch in der Trauer so zu reden. War ich hartherzig oder lieblos? Auf ihre Bitte hin habe ich das Abschiedsblatt des Mönchs kopiert und ein Bild vom Verstorbenen eingefügt. Sie fragte mich, ob ich es machen würde, und ein Bruder, der dabei stand, war unsicher, ob ich es, bei meiner Überzeugung, machen würde. Ich rang sehr mit mir, aber ich tat es, ihr zur Liebe, und dabei rang ich viel mit mir und sprach auch darüber mit meiner Frau. Es geht ja darum, keine falsche Lehre zu unterstützen.
In einem Brief an meiner Schwester habe ich erneut darauf hingewiesen, wie wichtig es ist, bereit zu sein. Ich schrieb ihr, dass ich hoffe, dass ihr Mann das Ziel bei Gott erreicht hat, aber ich kann es nicht sagen. Gott weiß es. Ich liebe meine Schwester und ich hoffe, dass sie den Betrug des Katholizismus erkennt - wie auch alle meine anderen Verwandten auch.
Herzliche Grüße,
José