Hallo
Zu dem Text aus Judas..
Um ein besseres Verständnis zu bekommen, worum es hier geht, muss man den Kontext beachten.
4 Denn gewisse Menschen haben sich heimlich eingeschlichen, die längst zu diesem Gericht vorher aufgezeichnet sind, Gottlose, welche die Gnade unseres Gottes in Ausschweifung verkehren und den alleinigen Gebieter und unseren Herrn Jesus Christus verleugnen. 5 Ich will euch aber, obwohl ihr alles wisst, erinnern, dass der Herr, nachdem er das Volk einmal aus dem Land Ägypten gerettet hatte, zum zweiten Mal die vertilgte, die nicht geglaubt haben; 6 und Engel, die ihren Herrschaftsbereich nicht bewahrt, sondern ihre eigene Behausung verlassen haben, hat er zum Gericht des großen Tages mit ewigen Fesseln unter Finsternis verwahrt, 7 wie auch Sodom und Gomorra und die umliegenden Städte, die in gleicher Weise wie sie Unzucht trieben und hinter fremdem Fleisch herliefen, als ein Beispiel vorliegen, indem sie die Strafe des ewigen Feuers erleiden. 8 Ebenso aber beflecken auch diese als Träumende das Fleisch, die Herrschaft aber verachten sie, Herrlichkeiten aber lästern sie. 9 Michael aber, der Erzengel, wagte nicht, als er mit dem Teufel stritt und Wortwechsel um den Leib Moses hatte, ein lästerndes Urteil zu fällen, sondern sprach: Der Herr schelte dich! 10 Diese aber lästern alles, was sie nicht kennen; alles, was sie aber von Natur aus wie die unvernünftigen Tiere verstehen, darin verderben sie sich.
Judas warnt hier Menschen, die lästernde Worte (gegenüber anderen Mächten) gebrauchen.
Als Beispiel führt er an: Sogar als Michael kam und den Leib von Mose beanspruchte, und der Teufel mit ihm stritt, "wagte er nicht, ein lästerndes Urteil zu fällen". Das griechische Wort für wagte kann auch entscheiden bedeuten. Michael hat sich also nicht dafür entschieden, ein lästerndes Urteil zu sprechen. Er zitiert die Antwort aus Sacharja 3,1-2, wo Gott den Satan schon einmal gescholten hat, oder wie es in V. 6 steht, das Schicksal der bösen Mächte ist schon besiegelt.
Der Punkt, den Judas macht, ist also: Warum benutzt ihr schlechte Sprache, Wenn nicht einmal Michael im Streit mit dem Teufel das tat?
Deiner Argumentation mit den Texten aus Off 12 und 14 kann ich nicht ganz folgen. Die erwähnten Szenarien spielen ja nicht paralell. Allein im Kapitel 12 wird zeitmäßig nach vorne und zurück gesprungen. Im Vers 7 geht es darum, dass Satan mit seinen Engeln auf die Erde geworfen wurde. Das liegt klar in der weiten Vergangenheit.
Und in Kap. 14 geht es um etwas, das von uns aus gesehen noch in der Zukunft liegt.
mfg