Hallo Michael,
dein Kampf gegen den "Darbymus" war mir zwar bekannt, aber auf diesen Thread bin ich erst heute zufällig gestoßen.
Ich kämpfe nicht gegen den Darbysmus, gegen das Brüdertum oder gegen Dich, Michael. Mir geht es darum, dass angebliche "bibeltreue" Positionen anhand der Bibel geprüft werden. Ich kämpfe auch nicht gegen die Charismatik, STA, Zeugen Jehovas usw., auch wenn hier kritische Beiträge zu finden sind. Solche Kraftausdrücke sind nicht zielführend, Michael.
Kannst du einen Beleg dafür beibringen, dass irgendjemand je behauptet hat, Gott sei von der Ablehnung Jesu durch die Juden "völlig überrascht" gewesen? Eine solche Behauptung würde wohl jeder "Bruder" und jeder Dispensationalist als Blasphemie verurteilen. Gott wusste selbstverständlich von jeher, wie die Juden reagieren würden; es gab keinen "Plan A" (oder zumindest ist uns keiner offenbart).
Auf die Schnelle kann ich ein Zitat von einem ehemaligen Dispensationalisten anführen:
"Und die Lehre von der Gnadenwahl und Souveränität Gottes machte mich nachdenklich, ob die Zeit der Gemeinde wirklich nur ein „Einschub“ oder „Nebengleis“ oder gar „Unfall“ in Gottes Heilsplan war – denn diesen Eindruck vermittelt der Dispensationalismus mit seiner Lehre, der Herr Jesus habe Israel „das Reich angeboten“, aber das Evangelium für die ganze Welt und die Zeit der Gemeinde gab es dann nur, weil die Israeliten nicht so reagierten, wie sie es eigentlich hätten tun sollen."
QuelleWenn ich die ganze "Brüder"-Literatur durchsuche, muss ich mir dafür eine Woche Urlaub beantragen. Du hast sicherlich Verständnis dafür, dass ich in meinem Urlaub besseres zu tun habe. Ich werde dennoch danach suchen und sobald ich fündig werde, reiche ich diese Quellen nach. Ich bin jedoch der Meinung, dass die obige Quelle aussagekräftig genug ist.
Was hat Darbys Ledigsein damit zu tun? Sollen damit schmutzige Fantasien angeregt werden?
Was sollen dies Unterstellungen, Michael? Auch wenn es Dir offensichtlich schwer fällt, bitte ich Dich, sachlich zu bleiben.
Wo – außer in Kampfschriften gegen die "Brüder" – wurde jemals behauptet, dass nur die "Darbysten" entrückt werden?
Die Darbysten lehren, dass die Versammlung "geheim" entrückt wird. Wer gehört jetzt zur dieser Versammlung, die angeblich "geheim" entrückt wird:
"
2. Die Exklusiven BrüderversammlungenSie allein sind es, die sich wahrhaft zum Namen des HERRN hin versammeln; denn es gibt ihrer Überzeugung nach nur einen wahren Tisch des HERRN, und der ist bei ihnen zu finden, sonst nirgends."
Quelle: "Bibeltreu und zugleich erstarrt - Leben in den Brüderversammlungen", S. 5 - Die PDF habe ich von Eurer Homepage heruntergeladen.
LaHaye hat nichts mit der Brüderbewegung zu tun
Deshalb habe ich auch geschrieben: "Darüber hat der
Baptistenpastor Jim LaHaye eine Romanserie verfasst....."
Die "Brüder" schließen nicht prinzipiell aus, dass der Betreffende wirklich bekehrt war, glauben aber trotzdem nicht, dass er wieder verlorengehen kann.
Auch diese Behauptung von Dir ist falsch. Bsp:
http://www.bibelkreis.ch/RapoldHans/Heilssi.htmDiesen Unsinn widerlegt schon ein einziges Beispiel: Der Kernvers der "geschlossenen Brüder", auf dem sie ihre ganze Ekklesiologie aufbauen, steht in Matthäus 18,20.
Damit sind wir bei einem der Widersprüche der darbystischen Lehre angekommen:
"Wer in Matthäus 16 und 18 christliche Versammlung hineinliest, der muss das eigentlich auch in Hebr. 12 tun, da geht das aber dann überhaupt nicht und im Matthäusevangelium ist es falsch!"
QuelleDie Bibel wird in der darbystischen Theologie gedreht und gewendet, wie es gerade passt!
Wenn man bedenkt, dass die "Anfänge des Darbysmus im Rheinland" um 1850 zu datieren sind, die Zeugen Jehovas aber erst ca. 50 Jahre später in Deutschland aufkamen, kommt einem diese Aussage zumindest zweifelhaft vor.
Spekulationen führen uns nicht weiter. Bleibe bitte bei den Fakten!
Auch das ist falsch. Der Evangelische Brüderverein war landeskirchlich; Mitglieder, die mit dem "Darbysmus" sympathisierten (wie Carl Brockhaus u.a.), mussten den Verein verlassen.
Schon wieder verbreitest Du falsche Informationen, Michael:
"In Deutschland gab es zuerst 1850 in Wuppertal den stark auf Mission ausgerichteten Evangelischen Brüderverein, der zu den Geschlossenen Brüdern zählte und von dem aus unter dem Einfluss Darbys ab 1853 weitere Gemeinden entstanden (Elberfelder Brüder), aus deren missionarischer Tätigkeit und unter Mitwirkung maßgeblicher Mitarbeiter (u.a. C. Brockhaus) später die heute weit verbreitete Elberfelder Bibelübersetzung (R. Brockhaus-Verlag) hervorging."
Quelle:
http://scharfschwerdtstrasse43.de/notizen/704Das war eine Sonderlehre Darbys, die im Gemeindeleben selbst der "geschlossenen Brüder" so gut wie keine Rolle spielt.
Dennoch ist sie Teil des Darbysmus, denn der "Chef" höchstpersönlich hat diese Sonderlehre erfunden.
Auch dafür bleibst du leider einen Beleg schuldig.
Hier ist der Beleg: "Die wirkliche Sühnung war nicht allein der Akt des Todes Christi, so kostbar dieser auch war. Natürlich war der Tod für die Sühnung notwendig, so wie für andere Gegenstände der Ratschlüsse Gottes, aber die Sühnung hängt allein von dem ab, was der Herr von Gottes Seite her erlitt, als er zur Sünde gemacht wurde, nicht allein im Leib, sondern auch in seiner Seele, unter dem göttlichen Zorn. Viele wurden neben dem Herrn gekreuzigt, aber dort wurde in keiner Weise Sühnung erbracht" (Darby, J. N.: Bible Treasury, September 1866, S. 137).
Ich kann ja verstehen, dass Du in den Krümeln suchst, um Kritikern der darbystischen Irrlehren Fehler nachzuweisen. Wird der Kritiker unglaubwürdig gemacht, erscheint auch automatisch die Kritik selber als unglaubwürdig. Ich möchte Dich dennoch bitten, weniger mit Unterstellungen und Halbwahrheiten zu "arbeiten" und Dich mehr an den Fakten zu orientieren.
Shalom
Roland