Hallo Silas,
herzlich willkommen im Forum. Schön, dass Du Dich gleich aktiv beteiligst. Möge der HERR den Austausch hier segnen.
Aber nirgendwo behaupten diese Brüder, es würden nur 4.000 Gläubige in den Himmel kommen.
fischX bezieht die "4.000 Gläubige" m. E. auf den Anspruch der Darbysten ("Extra ecclesiam salus non est "). Dieser Anspruch äußert sich in u. a. in folgenden "Lehrmeinungen":
Zulassung von Gläubigen, die nicht "in Gemeinschaft" sind Zuerst müssen wir sehen, daß der Ausdruck "in Gemeinschaft sein" eigentlich höchst unglücklich ist. Die Schrift spricht mehrmals über die Gemeinschaft der Gläubigen miteinander, aber immer geht es dabei ausdrücklich um die Gemeinschaft aller Gläubigen, nicht etwa die einer bestimmten Gruppe daraus (z. B. 1. Kor 1,9; 10,16; 1. Joh 1,3). Einen Unterschied zwischen den Gläubigen zu machen, die "in Gemeinschaft sind" und solchen, die es nicht sind, ist ein klares Kennzeichen einer Sekte, denn die Darbysten ändern dadurch die Aussagen der Heiligen Schrift.
Die Beziehung zu "anderen" GläubigenAuch dieser Punkt zeigt, dass die Darbysten ihre Ansichten über den HERRN und Sein Wort stellen. Diese selbstauferlegte Isolation ist ein weiteres Kennzeichen einer Sekte. Dieser Konservatismus, der sich zurückzieht in die
Behaglichkeit der eigenen Gruppe und sich nicht mehr traut, seinen Blick auf "andere" Gläubige zu richten (oder es nicht mehr kann), die zwar ein anderes Gemeindeverständnis haben, aber in Hinsicht auf die Grundwahrheiten des Christentums völlig bibeltreu sind, führt zur Isolation. Hier wird das Sektierertum der Darbysten deutlich, das nur mit Gläubigen Gemeinschaft üben will, die in jeder Hinsicht genauso denken wie "Brüder", und das nur die Gläubigen aufnehmen will, die "in Gemeinschaft sind". Die Gefahr ist der Isolationismus, der sich vor tiefgehenden Kontakten zu "anderen" Gläubigen und ganz bestimmt vor bestimmten Formen der Zusammenarbeit ängstigt. Hier ist "die Versammlung", "der Platz", "der Boden" (die Grundlage) wichtiger geworden, als das Haupt des
ganzen Leibes, der vollständigen Versammlung des lebendigen GOTTES.
Ich könnte jetzt noch weitere Beispiele anführen, möchte es aber hierbei bewenden lassen. Ich denke, dass deutlich wird, was "fischX" mit den 4.000 Leuten gemeint hat. Dieses Anforderungsprofil des darbystischen Brüdertums erfüllen nur Leute, die sich innerhalb der Sekte befinden und dies wiederum unterstreicht das oben erwähnte dictum des (geschlossenen) Brüdersystems.
ZusammenfassungDie Darbysten sind auch unter den Bezeichnungen "exklusive Brüder", "Christliche Versammlung" oder "alte Versammlung" sowie international als "Kelly-Lowe-Continental(-Glanton) Brethren" oder "Reunited Brethren" bekannt. Sie selbst nennen sich schlicht "Christen, die sich nach Matthäus 18,20 allein im Namen Jesu versammeln" und verstehen sich als eine Art neutraler Boden außerhalb aller bestehenden Kirchen und Freikirchen, "in Absonderung von allem Bösen und ohne jede menschliche Organisation oder Benennung".
Die Darbysten betonen die Notwendigkeit, sich von konfessionellen "Systemen" fernzuhalten, da diese die Einheit aller Gläubigen verhinderten. Sie bemühen sich dagegen, am "Tisch des Herrn" im "Brotbrechen" (= Abendmahl) die Einheit des Leibes Jesu "darzustellen". Zur Teilnahme werden allerdings nur "wahre Gläubige" zugelassen, die weder selbst in direkter Verbindung mit "Bösem" stehen noch bewusst oder dauerhaft anderen konfessionellen Gruppen angehören, da diese sich nach dem Verständnis der Darbysten alle nicht konsequent von Falschem und "Bösem" trennen.
Außerdem könnten etliche Dinge die fishx behauptet auch auf Euch und andere christliche Gruppen zutreffen.
Ich bin der Meinung, dass "etliche Dinge" nur auf andere Sekten zutreffen können, weniger auf "andere christliche Gruppen".
Empfindet ihr diese ganze Diskussion nicht auch als unchristlich?
Ja, ich empfinde sie als sektiererisch (vor allem, wenn ich die Reaktion von "avler" betrachte).
Shalom
Roland