Hauszellengemeinde
www.hauszellengemeinde.de => Sekten/Sondergruppen/Religionen/Ökumene/Okkultismus => Thema gestartet von: Roland am 29 November 2007, 20:24:57
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Wer ist Mitglied der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK)
Die ACK wurde am 10. März 1948 in Kassel gegründet. Damals gehörten ihr die Evangelische Kirche in Deutschland, der Bund Evangelisch Freikirchlicher Gemeinden in Deutschland, die Methodistenkirche in Deutschland, die Evangelische Gemeinschaft in Deutschland, die Vereinigung der deutschen Mennonitengemeinden und das Bistum der Altkatholiken in Deutschland an. Der Bund Freier Evangelischer Gemeinden trat als Gastmitglied bei. Der erste Geschäftsführer des ACK Otto v. Harling berichtet, daß bereits 1946 die Kirchenkanzlei der EKD vom vorläufigen Ausschuß des ÖRK in Genf die Anregung, auf die Gründung eines Nationalen Christenrates zuzugehen, bekam. Seit Anfang 1947 gab es dann offizielle Verhandlungen zwischen der EKD und den deutschen Freikirchen. Seit 1955 besteht ein offizielles Informations- und Arbeitsverhältnis mit dem ÖRK in Genf.
Bedingt durch die politische Teilung Deutschlands in zwei Staaten, konnten die ACK-Delegierten aus den Kirchen auf dem Gebiet der damaligen DDR bereits seit 1963 nicht mehr an den gemeinsamen Sitzungen teilnehmen und kamen unter sich zusammen. 1970 wurde dann offiziell die ,,Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in der DDR (AGCK)“ gegründet.
Obwohl auch in der Zeit der deutschen Teilung zwischen den beiden Arbeitsgemeinschaften Verbindungen bestanden, verliefen manche Entwicklungen unterschiedlich. So gab es unterschiedliche Mitglied-schaften. In der ACK waren die Römisch-Katholische Kirche (Deutsche Bischofskonferenz) und die Griechisch-Orthodoxe Metropohie Vollmit-glieder, während in der AGCK die Katholische Kirche einen Beobach-terstatus innehatte, der erst im Mai 1990 in eine Mitgliedschaft umge-wandelt wurde. Zwei freikirchlich geprägte Gemeinschaften hatten im Osten Beobachter, eine andere nur im Westen Gaststatus. Eine war im Osten Voll-, im Westen nur Gastmitglied. Bedingt durch ihre unterschied-liche Verbreitung gab es auch bei den orthodoxen Kirchen unterschied-liche Mitgliedschaften.
Nach der Wiedervereinigung der beiden deutschen Staaten schlossen sich auch die beiden deutschen Christenräte bei einer Tagung in Eisenach im November 1991 zusammen. Die Bevollmächtigten von elf Kirchen, den ,,Gründungsmitgliedern“, unterzeichneten die neuerarbeitete Satzung. Sie entspricht in § 1 der Basis des ÖRK: „Die im ACK zusammen-geschlossenen Kirchen bekennen den Herrn Jesus Christus gemäß der Heiligen Schrift als Gott und Heiland und trachten danach, gemeinsam zu erfüllen, wozu sie berufen sind, zur Ehre Gottes des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes“.
Die Mitglieder und Gastmitglieder des ACK
Der ACK hatte 1999 17 Voll- und 4 Gastmitglieder sowie 3 offizielle Beobachter. Die Beobachter erfüllen den Status einer Kirche nicht voll, weil sie aus organisatorischen Gründen den Status einer Kirche im Verständnis der Ökumene nicht voll erfüllen. Wobei die mehr als 100 zum Bund der Evangelischen-Freikirchlichen Gemeinden gehörigen Brüdergemeinden 1985 bei Bundestag dieser Freikirche namens ihrer Gemeindglieder eine Erklärung weitergaben, daß sie und ihre Gemeinden sich als nicht zur ACK zugehörig betrachten. Diese Erklärung wurde schon 1983 von den Brüdergemeinden beschlossen.
Vollmitglieder (Stand 1999):
1. Evangelische Kirche in Deutschland
Kirchenamt Herrenhäuser Straße 12, 30419 Hannover
27,9 Millionen Mitglieder
24 Landeskirchen
18.220 Gemeinden
24.917 Pfarrer und Pfarrerinnen
2. Römisch-katholische Kirche
(Deutsche Bischofskonferenz - Verband der Diözösen Deutschlands)
Sekretariat der Deutschen Bischofskonferenz, Kaiserstraße 163,
53113 Bonn
28,1 Millionen Mitglieder
27 Diözesen
13.331 Pfarreien
19.166 Priester
3. Griechisch-Orthodoxe Metropolie von Deutschland
Exarchat von Zentraleuropa, Dietrich-Bonhoeffer-Straße 2, 53227
Bonn - Beuel
ca. 450.000 Mitglieder
58 Gemeinden
350 Gottesdienstorte
1 Metropolit
4 Vikarbischöfe
58 Pfarrer
13Diakone
4. Bund Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden
in Deutschland (Baptisten)
Bundesmissionshaus, Friedberger Straße 101, 61350 Bad Homburg
v.d.H.
87.000 Gemeindeglieder
13 Vereinigungen
808 Gemeinden bzw. Zweiggemeinden
555 Pastoren und Pastorinnen
5. Evangelisch-methodistische Kirche
Kirchenkanzlei Wilhelm-Leuschner-Straße 8, 60329 Frankfurt am
Main
65.940 Kirchenglieder und -angehörige
10 Distrikte
618 Gemeinden
1 Bischof
388 Pastoren und Pastorinnen
6. Selbständige Evangelisch-Lutherische Kirche (SELK)
Schopenhauerstraße 7, 30625 Hannover
39.750 Mitglieder
4 Sprengel
11 Kirchenbezirke (Superintendenturen)
125 Pfarrbezirke (191 Gemeinden, 90 Predigtplätze)
142 Pfarrer
7. Syrisch-Orthodoxe Kirche von Antiochien in Deutschland
Glanerbrugstraat 33, NL-7585 PK Glane/Losser, Niederlande
37.000 Mitglieder (in Deutschland)
39 Gemeinden
1 Erzbischof
39 Priester
3 Diakone
8. Katholisches Bistum der Alt-Katholiken in Deutschland
Gregor-Mendel-Straße 28, 53115 Bonn
25.000 Mitglieder
5 Dekanate
160 Pfarreien und Gemeinden
1 Bischof
93 Priester und Priesterinnen
11 Diakone
9. Evangelische Brüder-Unität - Herrnhuter Brüdergemeine
Direktionen: Postfach 21 02745 Herrnhut
Badwasen 6, 73087 Bad Boll
7.200 Gemeindeglieder
16 Gemeinden
35 Pfarrer und Pfarrerinnen
10. Evangelisch-altreformierte Kirche in Niedersachsen
Hauptstr. 33, 49824 Laar
7.000 Mitglieder
14 Gemeinden
15 Pastoren
11. Arbeitsgemeinschaft Mennonitischer Gemeinden in Deutschland
Mennonitenstraße 20, 22769 Hamburg
6.500 Gemeindeglieder
50 Gemeinden
24 Pastoren und Pastorinnen (hauptberuflich)
61 Älteste und Prediger/innen (nebenberuflich)
12. Die Heilsarmee in Deutschland
Religionsgemeinschaft des Öffentlichen Rechts
Salierring 23-27, 50677 Köln
2.000 Mitglieder
4 Divisionen
54 Korps und Außenposten
41 Diakonische Einrichtungen
121 Offizierinnen und Offiziere
(ordinierte Geistliche)
13. Russisch-Orthodoxe Kirche von Berlin und Deutschland
(Moskauer Patriarchat)
Wildensteiner Straße 10, 10318 Berlin
ca. 50.000 Mitglieder
26 Gemeinden
3 Bischöfe
22 Priester
6 Diakone
14. Armenisch-Apostolische Orthodoxe Kirche in Deutschland
Allensteiner Str. 5, 50735 Köln
ca. 35.000 Mitglieder
9 Gemeinden
1 Bischof
3 Priester
11 Diakone
15. Koptisch-Orthodoxe Kirche in Deutschland
Probsteistr.1a, 37671 Höxter-Brenkhausen
16. Ätiopisch-Orthodoxe Kirche in Deutschland
Ückerader Str. 2, 50739 Köln
17. Arbeitsgemeionschaft Anglikanisch-Episkopaler Gemeinden in Deutschland
Sebastian Rinz Str. 22, 60323 Frankfurt am Main
Gastmitglieder
1. Gemeinschaft der Siebenten –Tags-Adventisten in Deutschland
Senefelderstraße 15, 73760 Ostfildern-Ruit
35.230 Gemeindeglieder
2 Verbände
11 Vereinigungen
582 Gemeinden
321 Pastorinnen, Pastoren und theologische Mitarbeiter
2. Bund Freier evangelischer Gemeinden in Deutschland
Goltenkamp 4, 58452 Witten
30.500 Gemeindeglieder
22 Bundeskreise
382 Gemeinden
1 Präses
315 Pastoren
3. Apostelamt Jesu Christi
Kirchenhauptamt, Postfach 100117, 03001 Cottbus
18.000 Gemeindeglieder
11 Apostelbezirke
180 Gemeinden
15 Apostel
9 Bischöfe
43 Älteste
167 Priester
4. Christlicher Gemeinschaftsverband Mülheim a. d. Ruhr GmbH
Hauptstraße 36, 34305 Niedenstein,
3.380 Gemeindeglieder
100 Ortsgemeinden
37 Pastoren
Ständige Beobachter
1.Religiöse Gesellschaft der Freunde (Quäker)
Deutsche Jahresversammlung eV.
Bombergallee 9, 31812 Bad Pyrmont
337 Mitglieder
7 Bezirke (einschließlich Österreich)
31 Gruppen und Andachtskreise
2. Arbeitsgemeinschaft Ökumenischer Kreise eV (AÖK)
Alpenstraße 6, 82418 Hofheim/Murnau
3. Evangelisches Missionswerk in Deutschland
Normannenweg 17-21, 20537 Hamburg
Wie sich die Mitarbeit der Gastmitglieder von der der Vollmitglieder unterscheidet, erklärte Pfarrer Hans-Beat Motel: „Die Mitarbeit der Gastmitglieder unterscheidet sich in der Praxis nicht von derjenigen der Mitglieder des ACK. Die Gastmitglieder haben volles Rederecht und engagieren sich in der gesamten Arbeit des ACK. Lediglich bei Abstimmungen zeigen sich hier Unterschiede.“
Die Rechte der Gastmitglieder werden auch durch die Tatsache demonstriert, daß Pastor Dr. Klaus Peter Voß offizieller Referent in der Ökumenischen Zentrale in Frankfurt ist. Er ist vom Bund Freier Evange-lischer Gemeinden , die schon seit Gründung des ACK nur Gastmit-gliedstatus haben, in den hauptamtlichen Dienst des ACK entsandt.
Der Mitteilungsdienst des Konfessionskundlichen Institutes in Bensheim erwähnt, daß in der letzten Zeit beim ACK immer häufiger Aufnahme-anträge von oft sehr isoliert dastehenden charismatischen Einzel-gemeinden gestellt werden. Sie erhoffen sich dadurch mehr öffentliches Ansehen und die Überwindung des Sektenvorwurfes. Dem ACK ist unklar, welche Mindestvoraussetzungen er solchen Gruppen setzen soll .
Insgesamt ist zu bemerken, daß fast alle Kirchen und Freikirchen versuchen, dem ACK anzugehören. Dies betrifft nicht nur große, sondern auch relativ kleine Denominationen. Die Gemeinschaften, welche sich von diesem Prozeß ausklammern oder gar dagegen sind, kommen leicht in den Geruch, eine Sekte zu sein.
Die großen pietistisch geprägten Gemeinschaftsverbände, die meist zum Evangelisch-kirchlichen Gnadauer Gemeinschaftsverband gehören, sind allerdings weder Mitglieder noch Gastmitglieder im ACK. Daraus sollte man aber keine falschen Schlußfolgerungen ziehen. Diese Verbände arbeiten normalerweise innerkirchlich. Von daher sind sie keine Kirchen im üblichen Sinne. Deshalb können sie gar keine Mitglieder des ACK sein . Da aber die Glieder der Landeskirchlichen Gemeinschaften meist Mitglieder einer Landeskirche sind, gehören auch die Gemein-schaftsleute zur ACK. Auch die einzelnen regionalen und überregionalen Gemeinschaftsverbände sind oft organisatorisch mit ihren Landeskirchen verzahnt. Oft sind sie als Vereine Mitglieder im Diakonischen Werk einer Landeskirche. Über dieses gehören sie selbstverständlich zur Ökumene.
Vor Ort arbeiten viele Gemeinschaften auch organisatorisch in den ACK-Regionalgruppen mit. Auch scheint die Zeit schon lange vorbei zu sein, wo Gnadau sich kritisch zur ökumenischen Entwicklung äußerte. Im Gegenteil: Während 150 deutsche Theologieprofessoren gegen die gemeinsame Erklärung zur Rechtfertigungslehre Stellung nahmen, stellte sich der Präses des Gnadauer Verbandes Pfarrer Christoph Morgner im Frühjahr 1998 ausdrücklich hinter dieses kirchengeschichtlich bedeut-same ökumenische Dokument.
Auszug aus: Rainer Wagner, GEMEINDE JESU ZWISCHEN SPALTUNGEN UND ÖKUMENE. 2000 Jahre Kirchengeschichte aus bibeltreuer Sicht, 332 Seiten, 16,90 Euro
(Erhältlich unter Tel./AB 07231-66529 oder Email: LOGASS1@t-online.de)
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