Die Entwicklung des Weihnachtsbaumes hat keinen eindeutigen Anfang, vielmehr setzt sie sich aus
verschiedenen Bräuchen verschiedener Kulturen zusammen, denen jedoch eines gemeinsam ist: die Winterzeit
und die Verwendung von immergrünen Pflanzen. Bereits in der römischen Antike bekränzten die Leute ihre
Häuser zum Jahreswechsel mit Lorbeerzweigen. Im heidnischen Rom stand aber auch schon die Föhre - mit
anderem Namen - im Mittelpunkt einer Gedenkfeier: "Baal-Berith" - "Herr des Bundes" stellte den erschlagenen
Gott dar, der zu neuem Leben kommt. Der abgeschlagene, tote Baumstrunk, aus dem wieder neues Leben
erwacht. Der Weihnachtsbaum ist unverändert das Bild des Götzen „Baal-Berit" - zur Ehre des Gotteslästerers
Nimrod (als Nimrod starb war Abraham gerade etwa 9 Jahre alt) und der babylonischen Mutter der Huren,
Semiramis. Sie wurde übrigens über Jahrhunderte hinweg als Weib mit einem goldenen Becher in der Hand
dargestellt und angebetet (vgl.Offb.17,1-6).
Man geht davon aus, dass der Weihnachtsbaum aus der nordeuropäischen Tradition stammt. Tatsächlich
liegen seine Ursprünge noch viel früher in uralten südlichen Traditionen. Die alten Ägypter sahen den
immergrünen Baum als Fruchtbarkeitssymbol an. Zur Wintersonnenwende dekorierten sie ihre Häuser mit
Palmenzweigen und benutzten diese, wie die Römer die Tannenzweige. (Flynn, Tom: The Trouble With
Christmas 1993, Seite19, 37-40)
Zu Mittwinter dekorierten die Druiden Eichen mit Äpfeln und zündeten Kerzen an. Die Kerzen zu Ehren des
Sonnengottes Balder und die Äpfel für Odin. Um nicht zu vergessen, dass die Natur nur schläft, wurden
Wintergrüne Sträucher gerne ins Haus genommen und arrangiert. Die Römer schnitten und schmückten Bäume
an den Saturnalien. Zum Fest der Isis (späte Dezemberwochen) wurden Palmblätter in die ägyptischen Häuser
gebracht.
Der bei uns gebräuchliche Weihnachtsbaum war in gleicherweise im heidnischen Rom und heidnischen
Ägypten gebräuchlich. In Ägypten war dieser Baum eine Palme, in Rom eine Tanne. Die Palme bezeichnet den
heidnischen Messias als Baal-Tamar, die Tanne verweist auf ihn als Baal-Berith. Von der Mutter des Adonis, des Sonnen- und großen Vermittlergottes, wurde mystisch gesagt, sie wäre in einen Baum verwandelt worden
und hätte in diesem Zustand ihren göttlichen Sohn geboren. Wenn die Mutter ein Baum war, muss der Sohn als
"der Zweig" wiederzuerkennen sein. Und dazu gehört auch das ins Feuer-Werfen des Jul-Scheites am
Vorabend von Weihnachten und das Erscheinen des Weihnachtsbaumes am nächsten Morgen. Wie Zoro-
Aschta, "der Same der Frau," der auch Ignigena oder "der Feuergeborene" genannt wird, der in der "Mutter-
Nacht" ins Feuer steigen muss, damit er am nächsten Tag daraus als der "Goldene Zweig" hervorgeht, oder als
der Baum, der alle göttlichen Gaben zu den Menschen bringt. Aber warum, mag man sich fragen, gelangt er ins
Feuer in Form eines Scheites? Um dies zu verstehen, muss man sich daran erinnern, dass das göttliche Kind
zur Wintersonnwende als Inkarnation des großen Gottes geboren wurde (nachdem dieser Gott in Stücke
gehauen wurde), in der Absicht, seinen Tod an seinen Mördern zu rächen. Der große Gott, in der Mitte seiner
Macht und Herrlichkeit abgeschnitten, wurde durch einen riesigen Baum dargestellt, all seiner Äste entblößt und
kurz über dem Boden abgesägt. ["Ail" oder "Il“, ein Symbol für Gheber, "den Mächtigen" (2.Mose 15:15),
bezeichnet auch einen weit ausladenden Baum oder einen Hirsch mit großem Geweih. Deswegen wird der
große Gott zu verschiedenen Zeiten als stattlicher Baum oder als Hirsch dargestellt. Auf dem nebenstehenden
Holzschnitt ist das Abschneiden des Mächtigen durch das Abschneiden des Baumes dargestellt. Auf einer
Epheser Münze ist er als auseinander gehauener Hirsch dargestellt und eine Palme ist so dargestellt, als
wachse sie aus der Seite des toten Rumpfes. In Sanchuniaton wird Kronis ausdrücklich "Ilos" d.h. "Mächtiger"
genannt. Der große Gott ist abgeschnitten, das Füllhorn zur linken des Baumes ist leer, aber die Palme stellt
alles wieder her.]
Aber die große Schlange, das Symbol des wiederbelebenden[Wie sich der Leser erinnern mag, wird Æsculap
gewöhnlich mit einem Stock oder Baumstumpf an seiner Seite dargestellt, um den sich eine Schlange windet.
Das Bild im Text erklärt den Ursprung dieser Darstellung.] Æsculap, windet sich um den toten Stumpf daneben
sprießt ein junger Baum von einer anderen Art - ein Baum von völlig anderer Art, dazu bestimmt, niemals von
feindlicher Macht umgehauen zu werden - sogar eine Palme, das gutbekannte Symbol des Sieges. Der
Weihnachtsbaum war gewöhnlich, wie gesagt, in Rom ein anderer Baum, eben eine Tanne. Aber genau die
gleiche Idee, die der Palme zugrunde liegt, findet sich auch in der Tanne. Heimlich stellt es den neugeborenen
Gott als Baal-Berith, [Baal-Bereth, das sich von Baal-Berith, "Herr des Vertrages" nur in einem Buchstaben
unterscheidet, bedeutet "Herr des Tannenbaumes."] "Herr des Vertrages" dar und das schattet die fortwährende
und ewige Natur seiner Macht vor, der, nachdem er vor seinen Feinden gefallen war, sich nun triumphierend
über sie alle erhoben hat. Deswegen wurde der 25 Dezember, der Tag, der in Rom als der Tag angesehen
wurde, an dem der siegreiche Gott wieder erschien, als Natalis invicti solis, "der Geburtstag der unbesiegten
Sonne" genannt. Nun, der Jul-Scheit ist der tote Stumpf Nimrods, vergöttlicht als Sonnengott, aber umgehauen
von seinen Feinden. Der Weihnachtsbaum ist der wiederbelebte Nimrod - der erschlagene Gott kommt wieder
zum Leben.
Der Lichterbaum ist der immergrüne Weltenbaum, der nun erstrahlt. Die Weihnachtsbäume entwickelten sich zu
römischer Zeit aus den pinea silva, Pinienhainen, die bei den Tempeln der Göttin lagen. In der Nacht vor einem
heiligen Tag schnitten römische Priester, die "dendrophori = Baumträger" genannt wurden, eine der heiligen
Pinien, schmückten sie und brachten sie in den Tempel, um daran das Bild des Attis aufzuhängen. Die Figuren
und Fetische, die in späteren Jahrhunderten an diese Bäume gehängt wurden, stellten das ganze Pantheon
(Gesamtheit der Gottheiten) am Weltenbaum dar.
Den Weihnachtsbaum bescherten uns letztlich die Germanen. Für sie wohnten in den Bäumen gute Geister, ein
Baum im Haus schützte vor Dämonen, Hexen und Krankheiten. Der Behang war nicht Schmuck, sondern
Beschwörung: Früchte sollten eine gute Ernte bringen und Tiere (als Gebäck) für gesundes Vieh sorgen. Rote
Früchte galten als Zeichen des Lebenselixiers Blut .Diese Baumtradition übernahmen die Christen erst im
17.Jahrhundert.
Der „christliche” Ursprung erzählt, dass der später genannte St. Bonifacius in Deutschland versuchte die Heiden
zu missionieren. Er stoppte an Weihnachten die Opferung eines Jungen für den Gott Odin indem er die Eiche
mit seinem Finger fällte und an dessen Stelle ein Tannenbaum erschien.
Es gibt noch ein paar andere Erzählungen. Der erste schriftlich belegte Tannenbaum kommt aus dem Jahr
1604 in Deutschland.
Die Spitze der Tanne zeigt auf die Sonne und ursprünglich wurde der Tannenbaum mit dem Stamm an die
Decke gehängt, so dass seine Spitze auf die Sonne zeigt, die nach manchen Völkern sich dann im Meer
befand. Zum Beispiel die Kelten dachten so und Wasser, welches aus an Mittwinter aus einer Quelle geschöpft
wird, hat magische und heilende Wirkungen, vor allem die Wirkung der Erneuerung wird um nachgesagt, da es
von der Sonne gewärmt wurde.
Zur Feier der Wintersonnenwende wurden grüne Zweige als Schutz und Zaubermittel sowie zur Beschwörung
des Sommers geschlagen. In allen Kulturen und Religionen ist der immergrüne Baum Wohnsitz der Götter und
damit Zeichen des Lebens gewesen.
Die Sitte, grüne Tannenzweige ins Haus zu stellen, wird schon für 1494 im "Narrenschiff" Sebastian Brants
bezeugt. Aus dem Jahr 1535 ist überliefert, dass in Straßburg kleine Eiben, Stechpalmen und Buchsbäumchen
verkauft wurden, die noch ohne Kerzen in den Stuben aufgehängt wurden. 1605 soll es dann bereits einen mit Äpfeln geschmückten, aber noch kerzenlosen Weihnachtsbaum in Straßburg gegeben haben, der als
"Gabenbaum" oder "Bescherbaum" errichtet war.
Seit dem Mittelalter wurden im Winter Zweige von Laubbäumen in das Zimmer gestellt, die um Weihnachten
blühen sollten. An ihre Stelle traten später immergrüne Pflanzen, wie z.B. die Stechpalme, Kiefer, Fichte oder
Lorbeer. Aus Schlesien und dem Elsass sind Nachrichten aus dem 17. Jahrhundert gekommen, nach denen
man dort Bäume mit Backwerk und Obst behängte oder mit brennenden Kerzen schmückte.
Bei genauerem Hinsehen bzw. Hinhören läst sich auch der alte Sinn in den Weihnachtsliedern entdecken: So
beschreibt z. B. der Text von „O Tannenbaum” die Hoffnung auf ein Wiedererwachen der Natur im Frühjahr, für
die die immergrüne Weihnachtstanne Anlas gibt.
Der erste kerzengeschmückte Tannenbaum schließlich ist überliefert als 1611 in Schlesien im Schloss der
Herzogin Dorothea Sybille von Schlesien ausgestellt.
Im 18. Jahrhundert wurde der Tannenbaum immer häufiger; so berichtet Lieselotte von der Pfalz 1708 von
einem Buchsbäumchen mit Kerzen: „Ich weiß nicht, ob ihr ein anderes Spiel habt, das jetzt noch in ganz
Deutschland üblich ist; man nennt es Christkindl. Da richtet man Tische wie Altäre her und stattet sie für jedes
Kind mit allerlei Dingen aus, wie neue Kleider, Silberzeug, Puppen, Zuckerwerk und alles Mögliche. Auf diese
Tische stellt man Buchsbäume und befestigt an jedem Zweig ein Kerzchen; das sieht allerliebst aus und ich
möchte es heutzutage noch gern sehen. Ich erinnere mich, wie man mir zu Hannover das Christkindl zum
letzten Mal [1662] kommen ließ”.
Die Lichterbäume tauchen zunächst in den Wohnstuben evangelischer Familien auf - als konfessionelles
Gegensymbol zur (katholischen) Weihnachtskrippe. Der preußische König Friedrich der Große (1740 - 1786)
berichtet 1755 von Tannenbäumen,an denen die Eltern "vergoldete Erdäpfel" (= Kartoffeln) aufhängen, "um den
Kindern eine Gestalt von Paradiesäpfeln vorzuspiegeln".
Johann Wolfgang von Goethe lernte den Weihnachtsbaum in Straßburg 1770 kennen und so ist eine der
frühesten literarischen Erwähnungen in seinem "Werther" von 1774 zu finden. Trotzdem blieb der
Weihnachtsbaum in Deutschland so gut wie unbekannt. Erst nachdem der Dichter Matthias Claudius 1796 in
Hamburg im Schloss von Wandsbek einen mit Kerzen geschmückten Weihnachtsbaum sah und ihn in einer
Dichtung beschrieb, verbreitete er sich in Deutschland. Dass die Verbreitung relativ langsam vorangekommen
war, hatte viel damit zu tun, dass ihn viele Christen wegen seiner magischen Herkunft zunächst abgelehnt
hatten.
In Berlin tauchte der erste Weihnachtsbaum um 1780 auf. Für das Jahr 1813 werden die ersten
Weihnachtsbäume aus Wien und Graz gemeldet. Allgemeiner verbreitet hat sich der Christbaum in Österreich
erst, seit Henriette von Nassau-Weilburg, die Gemahlin des Erzherzogs Karl, im Jahre 1816 das Weihnachtsfest
mit einem kerzengeschmückten Weihnachtsbaum gefeiert hatte. Durch den deutschen Prinzgemahl Albert der
britischen Königin Victoria (1837 - 1901) kam der Weihnachtsbaum auch nach England. Aber erst vor etwa
hundert Jahren eroberte er auch die anderen Länder. Ab dem 19. und 20. Jahrhundert kommt der Tannenbaum
auch in die Wohnzimmer katholischer Familien. Nach 1820 kamen Thüringer Glasbläsereien hinzu, und 1850
erfand dann der Glasbläser Müller die Glaskugeln. .
Heute ist der Weihnachtsbaum in fast allen Häusern und Kirchen üblich, wobei die „Weihnachtstanne” übrigens
meistens eine Fichte ist! Schätzungsweise 22 bis 23 Millionen Weihnachtsbäumen werden für den Weihnachts-
Kult gebraucht.
Berühmte Christbäume stehen auf dem Petersplatz in Rom und auf dem Trafalgar Square in London. Der Papst
(klar, wer sonst?) erhält jedes Jahr einen heidnischen Weihnachtsbaum für den Petersplatz zum Geschenk. In
diesem Zusammenhang ist auch noch zu erwähnen, dass erst Papst Johannes Paul II. in den siebziger Jahren
anregte, in Rom doch einen großen „Christ”baum aufzustellen und damit den Weihnachtsbaum, der einer
Weiterentwicklung des heidnischen Grünbrauchs seine Existenz verdankt und von den Frühchristen noch als
"barbarisch" abgelehnt wurde, offiziell für das Christentum vereinnahmte.
Quelle:
Hauszellengemeinde