Hallo Andreas.
Ein sehr interessanter und aufklärender Vortrag. Ich kann es sehr gut verstehen, wenn Dr. Beck ausführt, dass ein Hirntoter ein sterbender aber kein toter Mensch ist. Der Hinweis auf Gottes Wort, dass das Leben im Blut ist (3. Mose 17,14) und nicht im Hirn, ist auch sehr zutreffend. Somit, solange das Blut fließt, ist Leben vorhanden.
Der Vortrag hat sehr gründlich die Problematik der Organspende aufgezeigt und insbesondere die fragwürdige Festlegung des Hirntodes sachlich aufgedeckt. Dass es kein einheitlicher Standard ist war mir nicht bekannt.
Aus dem Vortrag habe ich für mich gelernt, dass die Organentnahme aus einem sterbenden Menschen nicht richtig ist vor Gott. Ob die Verwendung von menschlichen Teilen nach dem Tod des Menschen ebenfalls verkehrt ist vor Gott, konnte ich noch nicht erkennen, obwohl Dr. Beck im Vortrag Andeutungen machte.
Was ich nicht ganz teilen kann, ist, dass ein Patient, der auf eine Transplantation wartet, möglicherweise das Gebot übertritt „du sollst nicht begehren deines nächsten…“ (2. Mose 20,17). Generell kann ich es nicht so sehen, außer dort, wo wegen des Organhandels Menschen ausgebeutet werden, d.h. gedrängt zur Organspende, oder ihnen gegen ihren Willen z.B. eine Niere entnommen wird.
Dr. Beck hat nach meinem Verständnis insgesamt die Transplantationsmedizin in Frage gestellt, auch wo es sich nicht um die Entnahme aus einem Sterbenden handelt. Auch eine freiwillige Nierenspende wäre demnach nicht richtig, da der Mensch „unversehrt“ bei der Wiederkunft Jesu sein soll (1. Thess. 5,23). Dieser Argumentation konnte ich nicht folgen.
Ist eine Bluttransfusion, eine Knochenmarktransplantation oder eine Nierenspende verkehrt? Ist z.B. eine Hornhauttransplantation verkehrt? Ich habe gelesen, es setzt voraus, dass die Hornhaut zeitnah dem Verstorbenen entnommen wird. Aus diesem Grund sollte eine Entnahmezeit von 12-18 Stunden nach dem Tod eingehalten werden.
Es bleiben m.E. Fragen offen, aber der Vortrag ist wirklich sehr zu empfehlen, und auch die Fragen & Antworten danach, wo manche Themen noch genauer angesprochen werden.
Gottes Segen,
José