Da gäbe es wohl viel zu sagen...
Die Vergebung gilt ja hauptsächlich seinen Nächsten gegenüber, aber wer ist mein Nächster?
Weniger, die einem ferne sind, auch nicht, die einem feindlich gesinnt gegenüberstehen.
Klar, Christen sollten sich einander vergeben, und das immer wieder, kein Mensch ist vollkommen,
aber Christen sind auch keine Tiere, oder sollten es zumindest nicht sein. Es geht da viel mehr um lässliche Sünden.
Oder richtet Gott nicht gerecht?
Oder gibt es kein Gericht? Klar, immer handelt Gott gesetzesmäßig, doch er ist ein barmherziger, milder
Richter, mit viel Geduld. Er greift nicht in jedes Geschehen ein, lässt Räume und Zeit offen, lässt Dinge
geschehen die uns grausam erscheinen, oder Gott sogar als rächenden, strafenden Gott erscheinen.
Nun, ein Christ wird nicht gutheißen können, was vom Grunde aus verabscheuungswürdig ist.
Unter Vergebung verstehe ich keinesfalls verabscheuungswürdige Taten, besonders wenn da nichts mehr
menschliches zu erkennen ist. Gnade dem vom Grund aus Bösen gewähren? Damit das Leid kein Ende hat?
Was ist denn das für eine verkehrte und falsche Liebe, die Vergebung einer Person gewährt, ohne erkennbare
Änderung der Person, ohne Reueempfinden für begangenes Unrecht? Muss denn nicht Reue kommen, bevor
man vergeben kann? Wie aber kann vom Grund auf Böses Reue gebähren?
Man schaut bei einem Menschen doch auf dem Charakter, wie viel Gutes und wie viel Böses da vorherrscht
und in der Vergebung schaut man auf das Gute im Menschen, ob es überwiegt oder nicht und das Gute die
Vergehung erkennt und eben Reue kommt. Manchmal aber verdirbt
eine böse Neigung den ganzen Menschen. In der Vergebung wägt doch die Liebe ab...
Ganz klar muss es Gericht geben, und das nicht nur im Himmel, sonst währe kein menschliches Dasein möglich.
Ein gerechtes Urteil, keine Frage. Dem Gericht im Jenseits kann kein Mensch entrinnen, weltliche Gerechtigkeit sieht
da ganz anders aus. Und warum passieren so viele Ungerechtigkeite?
Eben weil der Mensch sich nicht gegen das Böse wehrt, weil der satanische Geist, das weltliche Verlangen die Menschheit
leicht gefangennimmt. Leicht zu gehen sind die Wege in die Tiefe, aber schwer und steinig ist der Weg zur Höhe. Er erfordert
Kraft, er erfordert Gottverbundenheit. Diese aber fehlt den meisten Menschen, eine Selbstbefreiung streben sie nicht an, und doch
ist der Wille frei. Wem es gegeben ist, dem ist es gegeben. Ewig bleibt der Mensch von Gott verlassen, so er das Licht nicht will.
Natürlich gebährt Hass oder Böses immer wieder Böses. Das Empfinden für Hass sollte ein Mensch nicht aufkommen lassen. Es nützt nichts
seinen Nächsten schlechte Gedanken gegenüberzustellen, denn diese Gedanken ziehen ja zu den betroffenen Menschen und vermehren
eher das Schlechte. Das Böse nimmt dann kein Ende, so steht es mit der Macht der Gedanken. Nur die Liebe kann diesem Einhalt
gebieten. Gute Gedanken sollen dem Herz entspringen...
Der Geist Gottes aber weiß was Gut ist, der Mensch nicht. Die Vergebungswege sind Gotteswege, sind Liebeswege, die Liebe also weißt den Weg und fällt das Urteil. Gott liebt keine Dämonen, der Mensch aber zieht sie förmlich an.
Ja, Gott richtet gerecht und er vergibt, wo noch ein Fünkchen Liebe zu sehen ist, wo aber keine Liebe ist, was solls dann werden?
Wo der Baum verdorrt ist und keine Frucht bringt, wird er nicht ins Feuer geworfen?
Ja, so sind Himmel und Hölle eng beieinander und doch so weit voneinander entfernt...
alles Gute
Frank