In den ersten Tagen der Gemeinde da lesen wir: „Die ganze Gemeinde war ein Herz und eine Seele, und nicht einer nannte etwas von dem, was er besass, sein Eigentum, sondern sie hatten alles gemeinsam“ Apg 4,32 (Zürcher 2007).
Es war ein sehr schöner Zustand, hat aber leider nicht lange angehalten und wir lesen sowohl in der Apostelgeschichte wie in den Briefen von vielen Streitigkeiten. Es lag sicherlich daran, dass der Widersacher diese Einigkeit zu zerstören versuchte und auch weiterhin versucht, aber es liegt auch in unserer eigenen menschlichen Natur. Wir straucheln oft und versündigen uns oft aneinander, und sei es durch Lieblosigkeit.
Ich bin nun über 30 Jahre auf dem Weg und was ich persönlich vermisse, so mein Eindruck, ist die Demut, Schuld einzugestehen und Buße zu tun. Vielleicht liegt es daran, dass es uns in Deutschland so gut geht, dass wir mehr darüber diskutieren, dass alles in der „rechten Lehre“ geschieht, - natürlich nach der eigenen Erkenntnis -, anstatt uns zu fragen, ob wir z.B. das Wort erfüllen: „In geschwisterlicher Liebe sind wir einander zugetan, in gegenseitiger Achtung kommen wir einander zuvor“ Röm 12,10 (Zürcher 2007).
Ein Herz und eine Seele meint sicherlich nicht, in allen Punkten eine Meinung zu sein, sicherlich auch nicht, im allem die gleiche Lehrmeinung zu teilen. Aber wenn der Geist Gottes in uns wohnt und wir von neuem geboren sind, so gilt doch das Wort: „Jeder, der glaubt, dass Jesus der Christus ist, ist aus Gott gezeugt, und wer den liebt, der ihn gezeugt hat, liebt auch den, der aus ihm gezeugt ist“ 1. Joh 5,1 (Zürcher 2007). Wo stehe ich, wo stehen wir?
In Apg. 4,32 heißt es, nach der Zürcher Übersetzung 2007, dass die ganze Gemeinde ein Herz und eine Seele war. In der REÜ 2006 ist von der Menge derer, die gläubig wurden, die Rede. Es kommt auf das gleiche raus. Was mich anbetrifft, so kann ich es leider nicht von mir behaupten, mit allen meinen Geschwistern ein Herz und eine Seele zu sein. Aber ich möchte danach trachten, damit, was mich anbetrifft, keine Hindernisse da sind, wenn der Herr kommt.
Der Herr segne uns alle,
José